- Sechs Kangal-Hirtenhunde im Essener Tierheim
- Hunderasse oft aus dem Urlaub mitgebracht
- Sie sind schwer zu vermitteln
Essen.
Der Kangal stammt aus der Türkei und wurde als Hirtenhund für Schafherden gezüchtet. Seinen Namen verdankt er der gleichnamigen Kleinstadt in der Provinz Sivas, aus der er stammen soll. Das Albert-Schweitzer-Tierheim in Essen beherbergt mitterweile mehrere Kangals – und hat Schwierigkeiten, sie zu vermitteln.
Essen: Mittlerweile sechs Kangals im Tierheim
Der „Tierschutzverein Gross-Essen e.V.“ pflegt mittlerweile sechs Kangals. „Die meisten von ihnen sind Fundtiere“, sagt die Tierpflegerin Anna Krücker. Deren Halter sind unbekannt, weil sie irgendwo ausgesetzt wurden.
Aber nicht alle Kangals werden ausgesetzt: „Einen Hund haben wir aus der Sicherung. In solchen Fällen holen wir sie meistens mit Hilfe der Polizei aus der Wohnung raus, in manchen wiederum unterstützt uns das Ordnungsamt.“
Oft aus dem Urlaub gebracht, dann abgesetzt
Die Kangal-Hunde werden oft aus dem Urlaub gebracht. „Weil sie als Welpen noch niedlich sind, bringen Urlauber sie meistens aus südlichen Ländern nach Deutschland“, erklärt die Tierpflegerin, „wenn sie jedoch älter werden und im Alter von zwei Jahren zu pubertieren anfangen, sind die Halter überfordert.“
Das Problem bei dieser Hunderasse sei, dass sie eine Beschäftigung brauchen, die sie auslastet. „Die Kangals wollen hüten. Wenn sie in einer Wohnung gehalten werden, schlägt sich das Verhalten schnell um, sodass sie keinen Besuch mehr reinlassen oder Fremde nicht in den Garten dürfen.“
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Schwer erziehbare Hunde?
Die türkischen Hirtenhunde gelten als sehr selbstständig, die sich ungern unterordnen: „Kangals sind sehr schwierig zu erziehen. Sie sind autark und entwickeln ihren eigenen Charakter.“ Konsequenz und Auslastung gehören daher zum Tagesgeschäft bei der Erziehung dieser Hunderasse.
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Darum sind Kangals schwierig zu vermitteln
„Ein Kangal wurde auf einem Firmengelände in Essen gelassen. Der erledigte aber seine Aufgabe als Wachhund so gut, dass er keine Mitarbeiter hineinließ“, sagt Anna Krüger. Deswegen müsse ein solcher Hund auf dem Land gehalten werden.
Für eine artgerechte Haltung dieser Hunderasse bedarf es eines großen Grundstücks, auf dem er über Haus und Hof wachen kann. Weil diese Voraussetzung in Essen nicht erfüllt werde, erschwere sich die Vermittlung der sechs Kangals.