Essen.
Bis zum 2. April bleiben bestimmte Corona-Maßnahmen in Essen und NRW noch aufrecht erhalten, danach soll zum Beispiel die Maskenpflicht in Innenräumen kippen.
Ein Großteil der Menschen in Deutschland will einer Umfrage zufolge trotz der Corona-Lockerungen allerdings auch weiterhin eine Maske in Innenräumen tragen. Zwei von fünf Deutschen (41 Prozent) gaben demnach an, immer eine Maske etwa in Geschäften oder im Bahnverkehr tragen zu wollen, auch wenn es im Zuge der Aufhebung der Corona-Maßnahmen keine Maskenpflicht mehr geben wird, wie eine am Montag veröffentlichte Yougov-Umfrage ergab.
Doch wie sehen die Menschen in Essen die Situation? Auch wir haben uns umgehört und kommen zu einem ähnlichem Ergebnis.
Menschen in Essen sind sich uneinig in Sachen Maskenpflicht
Viele Menschen, die in Essen am Dienstagmittag auf die fallende Maskenpflicht angesprochen werden, reagieren verhalten. Eine ältere Dame trägt ihre Maske auch im Freien. „Ich fühle mich dadurch einfach sicherer und schade damit ja niemanden. Ich werde die Maske vielleicht im Freien irgendwann mal weg lassen, aber im Supermarkt oder so werde ich sie wohl immer tragen.“
Christina F. ist mit ihrer zweijährigen Tochter unterwegs zum Einkaufen. Sie kommen gerade von der Kita. „Die Kinder kriegen es immer noch am meisten ab und ich möchte, dass die Kleine weiter in die Kita zu ihren Freunden kann und nicht ewig zuhause hocken muss wegen Lockdown Nummer 32. Darum wäre ich eigentlich sogar dafür, dass dauerhaft die Maskenpflicht eingeführt wird. Auch für die Erzieherinnen. Aber das wird vermutlich nicht kommen, schade eigentlich“, meint sie. Die 34-Jährige will die Maske weiter tragen, ihre Tochter kenne den Anblick ja sowieso von Geburt an.
Mehr Frauen als Männer wollen die Maske weiter tragen
Deutschlandweit sagten 27 Prozent, sie würden hin und wieder eine Maske tragen, 9 Prozent selten. 17 Prozent gaben in der Befragung an, nie die Maske in Innenräumen aufsetzen zu wollen, wenn es keine Maskenpflicht mehr geben wird. 7 Prozent machten keine Angabe. Frauen sagten laut Yougov häufiger als Männer, auch ohne Maskenpflicht immer eine Maske in Innenräumen zu tragen (43 Prozent vs. 39 Prozent der Männer).
Dieses Bild spiegelt sich auch bei der Umfrage in Essen wieder. Nahezu alle befragten Frauen wollen die Masken weiter tragen, auch wenn sie es nicht müssen. Bei den Männern sind dagegen einige dabei, die gern darauf verzichten würden.
Einwegmasken sind für manche Essener einfach Umweltverschmutzung
So wie Josa. Der 21-Jährige ist es leid, die Maske ständig aufsetzen zu müssen, das habe auch viel mit der Umweltverschmutzung zu tun. „Klar möchte ich mich und andere schützen. Aber es muss andere Wege als die Einwegmasken geben. So retten wir jetzt zwar einige Menschen, versauen aber vielen nachfolgenden Generationen völlig die Umwelt.“
Matthias B. (54) hat einfach schlicht und ergreifend keine Lust mehr auf die Maskenpflicht. „Sobald die fällt, trage ich die Dinger nicht mehr. Das Theater muss ein Ende haben und wieso impfen wir denn, wenn wir dann doch weiter die Einschränkungen haben? Das ist Quatsch und wir müssen mit dem Virus leben, so ist das halt leider.“ Er selbst habe seine Mutter im April 2020 durch Corona verloren. Dennoch bleibt er bei seiner Meinung, heutzutage wisse man schließlich viel mehr über das Virus.
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Schwellenwerte für Hotspots sind nicht festgelegt
Nach einem Beschluss der Bundesregierung sollen trotz anhaltend hoher Neuinfektionen die meisten Corona-Regeln aufgehoben werden.
Nach einer Übergangsfrist bis zum 2. April können die Länder weitergehende Beschränkungen mit mehr Maskenpflichten und Zugangsregeln nur noch verhängen, wenn das Landesparlament für sogenannte Hotspots mit hohen Infektionszahlen eine kritische Lage feststellt.
Schwellenwerte, wann dies greifen soll, gibt es nicht. In Hotspots sind unter bestimmten Bedingungen zwar auch nicht mehr alle früheren Schutzmaßnahmen möglich, aber mehr als im Rahmen des Basisschutzes. (fb mit dpa)