Es sollte das nächste große Ding in Essen werden. Hunderte Menschen standen bei der Neueröffnung in der Nähe vom Limbecker Platz Schlange. Sie alle wollten den Schnapper des Tages genießen: Döner für 1 Cent und dazu noch ein Foto mit dem Berliner Rapper „Massiv“ (ehemals „Pittbull“) abstauben.
Der ist schließlich das Werbegesicht von „Baba’s Döner“. Doch was in der Filiale des Berliner Franchise-Unternehmens an der Turmstraße in Essen geschah, dürfte dem Rapper, den viele auch aus der Serie „4 Blocks“ kennen, nicht gefallen haben. Nicht nur schien es so, als wäre der Imbiss nur am Eröffnungstag ein großer Besuchermagnet gewesen. Auch der Besuch der Lebensmittelkontrolle dürfte für massives Aufsehen gesorgt haben.
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Essen: Ekel-Fund bei Baba’s Döner
So machten die Lebensmittelkontrolleure bei einem Rundgang bei Baba’s Döner am 7. August in Essen zahlreiche Ekelfunde. Die Rede war von einem Drehspieß vom Vortag, der am Drehgrill hing, starken Verschmutzungen im Produktionsbereich. Und auch alle Einrichtungsgegenstände seien mit „altschmierigen Ablagerungen“ verunreinigt gewesen. Und das nur drei Monate nach Neueröffnung!
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Hinter den Kulissen wurde es nicht besser. Im Lagerraum entdeckten die Kontrolleure schimmeligen Salat. Und aus dem Kühlraum stach ihnen ein „unangenehmer fauliger Geruch“ in die Nase. Kurzum: Gründliches Putzen und das Einhalten von Hygienevorschriften schien bis dato nicht auf der Tagesordnung gestanden zu haben. Die Lebensmittelkontrolleure machten den Laden noch am selben Tag dicht. Bei einer Nachkontrolle am nächsten Tag seien die Mängel allerdings „ausreichend beseitigt“ worden, sodass die „Baba’s Döner“-Filiale wieder öffnen durfte.
Standort Essen verschwindet von der Karte
Doch zwei Monate später ist die Filiale in Essen dauerhaft geschlossen. Auf der Internetseite des Franchise-Unternehmens wird die Filiale in Essen nicht mehr geführt.
Auf Nachfrage von DER WESTEN teilte ein Sprecher des Franchise-Unternehmens mit, dass sich der Franchise-Nehmer schon weit vorher nicht an die Absprachen gehalten habe. „Aus diesem Grund wurde die Betriebserlaubnis ab Juni direkt wieder entzogen. Seit Juni wurde die Filiale ohne Erlaubnis betrieben“, so der Sprecher. Es habe mehrere Wochen gedauert, bis die Nutzungserlaubnis endlich entzogen habe werden können.
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Die Hygienemängel seien nach Angaben des Unternehmens erst nach Entzug der Betriebserlaubnis aufgetreten. Das Konzept des Unternehmens sehe vor, dass die Betreiber selbst verantwortlich für den Betrieb des jeweiligen Standorts sind. Das Franchise-Unternehmen führe regelmäßig Kontrollen durch. Dabei kam die Filiale in Essen offenbar nicht gut weg.