Große Aufregung in Essen-Altenessen! Dort wurde im April 2021 auf dem Nordfriedhof eine Bergmann-Statue entwendet. Und auch drei Jahre später fehlt noch immer jede Spur von dem „trauernden Bergmann“. Einen Ersatz gibt es bislang nicht – und das macht viele Anwohner sauer! Jetzt kommt Bewegung in den Fall…
Skrupellose Unbekannte hatten die Statue in Essen-Altenessen einfach von ihrem Sockel abmontiert und gestohlen (wir berichteten). Für viele Anwohner ein Unding. Der Bergbau ist im Ruhrgebiet schließlich heilig. FDP-Politiker Thomas Spilker setzt sich für die Erneuerung des Denkmals ein. Spilker schickte im Februar 2024 einen Brief an Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen. Das Schreiben liegt DER WESTEN vor.
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Essen: Spilker wollte die Statue zur „Chefsache“ machen
„Es ging das Gerücht um, dass die Statue gar nicht mehr erneuert werden soll, sondern gegen eine einfache Grubenlampe ersetzt werden soll. Das hat zur Beunruhigung bei den Anwohnern beigetragen“, berichtet Spilker gegenüber DER WESTEN. Grund genug für den Politiker, das Thema bei den verantwortlichen Akteuren wieder ins Gedächtnis zu bringen.
Und so verfasste Spilker das Schreiben an Kufen. „Immer wieder werde ich […] von Altenessener Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die traurig und enttäuscht sind, dass eine Erneuerung nicht stattfindet. Gerade die Erinnerung an den Bergbau, der ja hier Kulturgut für die Menschen ist, verkümmere“, heißt es unter anderem in dem Brief. Spilkers klare Forderung an den Oberbürgermeister: Der Fall der gestohlenen Bergmann-Statue soll zur „Chefsache“ gemacht werden!
Positive Rückmeldung vom Essener OB
„Der Oberbürgermeister hat mir mitgeteilt, dass es eben auch sein Anliegen ist, die Statue angemessen zu ersetzen“, erklärt Spilker. Und auch Muchtar Al Ghusain, Kulturdezernent der Stadt Essen, habe sich inzwischen bei Spilker telefonisch gemeldet. Man wolle weiterhin am Ball bleiben.
Die Statue wurde damals von der RAG (Ruhrkohle AG) aufgestellt. Deswegen fühlt sich die Stadt Essen laut Spilker nicht wirklich zuständig, es gehe „hin und her“. Auf Nachfrage von DER WESTEN verwies die Stadt Essen im Fall der Bergmann-Statue unsere Redaktion an die RAG.
Das sagt die RAG dazu
Die entwendete Bergmann-Statue befand sich vor dem Diebstahl im Eigentum der Aktiengesellschaft. Von einer Sprecherin der RAG-Stiftung hieß es auf Nachfrage, dass man derzeit im Gespräch mit der Stadt Essen sei. Mehr können man noch nicht sagen.
Laut Spilker gehe es jetzt darum, die Summe für die neue Statue zusammenzubekommen. „Der Kulturdezernent ist der Auffassung gewesen, ob man nicht etwas Neueres, Moderneres dahinsetzen könnte“, erklärt der FDP-Politiker. Immerhin sei das Denkmal weit über 100 Jahre alt gewesen. „Da habe ich überhaupt keine Bedenken, wenn das ein bisschen aufgepeppt wird. Es muss natürlich noch der Sinn erhalten bleiben“, erklärt Spilker.
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Spilker blickt positiv in die Zukunft
Die Bergmann-Statue ist historisch bedeutsam, erinnert an das Grubenunglück im Sommer 1942. Damals starben 45 Bergarbeiter auf der Zeche Fritz-Heinrich.
Spilker: „Nach dem leichten Anschub läuft es sehr positiv. Alle sind zielorientiert bei der Sache.“ Man darf gespannt sein, wann die Altenessener sich tatsächlich wieder an einem neuen Denkmal erfreuen dürfen…