Essen.
Unglaubliche Szenen auf der A40 in Essen…
Zivilcourage wird oft und gerne groß geschrieben, vollkommen zu recht auch immer wieder gefordert. Doch gerade bei Polizei- und Rettungswageneinsätzen ist es dann schnell mit der Zivilcourage vorbei, wenn Schaulustige zugucken ohne etwas zu unternehmen oder sogar Fotos von verunglückten Menschen machen.
Was jetzt aber auf der A40 in Essen passiert ist, lässt wirklich nachdenklich werden.
A40 in Essen: Lkw-Fahrer fleht auf Seitenstreifen um Hilfe
Wie die Polizei mitteilt, ist ein Einsatzteam der Autobahnpolizei Mülheim kurz vor dem Autobahndreieck Essen-Ost aufgefallen, dass zahlreiche Autofahrer stark abgebremst haben. Und zwar genau in der Höhe eines Lkw, der auf dem Seitenstreifen gestanden hat. Als sich der Streifenwagen dem Lkw genähert hat, konnten die Beamten vor der Sattenzugmaschine eine davor sitzende, halb liegende Person erkennen. Die Fahrertür stand zudem weit offen.
Er hat dabei einen Zettel mit der Aufschrift „112“ hochgehalten. Als sich die Beamten dem Mann näherten, erkannten sie, dass er immer wieder auf seinen Brustkorb gedeutet hat. Sofort haben die Polizisten Notarzt und Rettungswagen verständigt. Während der Erstversorgung hat schließlich ein weiterer Autofahrer angehalten und die Polizisten unterstützt.
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Das ist die Bundesautobahn A40:
- verläuft fast genau in West-Ost-Richtung von der niederländischen Grenze bei Straelen über den linken Niederrhein durch die Ruhrgebiets-Städte Moers, Duisburg, Mülheim a.d. Ruhr, Essen, Bochum bis nach Dortmund
- gehört mit mehr als 100.000 Autos täglich bundesweit zu den Autobahnen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen
- Strecke zwischen Essen und Dortmund ist die mit den meisten Staukilometern in ganz Deutschland
- ist 95,4 Kilometer lang
- die heute bekannte Strecke wurde 1992 aus der A430 und Teile der A2 gebildet
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A40 in Essen: Niemand hält an, um zu helfen
Wegen seines kritischen Zustands konnte der Rumäne keinerlei Angaben mehr machen. Ein Rettungswagen hat ihn in ein Krankenhaus gefahren. Im Nachgang der Ermittlungen hat sich ergeben, dass nur eine einzige Autofahrerin beim Vorbeifahren per Telefon die Feuerwehr Essen verständigt hatte. Nicht ein einziger Fahrer mehr hat sich um ihn gekümmert.
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Die Polizei appelliert aus diesem Anlass einmal mehr: Jeder kann sich einmal selbst in einer Notlage befinden. Erste Hilfe oder zumindest das Wählen des Notrufs sollte für jeden selbstverständlich sein. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen… (mg)