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9 Fragen an einen Sexshop-Betreiber, die du dich niemals zu stellen trauen würdest

9 Fragen an einen Sexshop-Betreiber, die du dich niemals zu stellen trauen würdest

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Dildos, Penispumpen und etliches anderes Spiezeug gibt es in dem Essener Erotikshop zu kaufen. Foto: Dominik Göttker

Essen. 

Als wir Willy Adler vormittags in seinem Sexshop in der Essener City besuchen, ist er gerade dabei die Abrechnung des letzten Tages zu machen. Wir schauen uns um. Dildos aller Größe und Farbe stehen auf Regalen, Kondome liegen in Auslagen, Pornos stehen aufgereiht an der Wand. Willy muss jetzt noch schnell einen Kunden bedienen. Er will ins Pornokino. ‚Einmal die Vier, bitte!‘ Willy gibt ihm einen Chip. Der Mann geht die Treppen hinauf zu den Kabinen.

„So, jetzt habe ich für dich Zeit“, sagt Willy. Zeit fürs Intim-Gespräch mit dem Sexshop-Betreiber.

Wie bist du zu dem Job gekommen?

„Eigentlich bin ich ja gelernter Heilpädagoge für Kinder. Das hat mich aber sehr erschöpft. Ich habe schließlich eine Pause eingelegt, wollte aber auch wieder arbeiten. In der Zeitung habe ich dann eine Annonce als Mitarbeiter für Wäsche gesucht. Dort habe ich mich vorgestellt, das lief auch ganz gut. Zum Ende des Gesprächs hat man mir dann den Laden gezeigt. Das war ein Sexshop. Da habe ich erstmal geschluckt. Bin dann aber auch nicht mehr weggegangen.“

Was haben deine Eltern dazu gesagt?

„Die haben erst gesagt, dass ich zu schade dafür sei, weil ich auch viel künstlerisch tätig bin. Das ist in dieser Branche schwierig. Aber ich bin auch sehr offen erzogen worden.“

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Wie gehst du mit dieser sexuellen Reizüberflutung um, die den ganzen Tag auf dich einströmt?

„Anfangs ist das schon sehr interessant. Das, was man sonst nur hinter verschlossenen Türen sieht, ist hier völlig öffentlich. Ansonsten beeinflusst mich das aber nicht.“

Nimmt man sich dann auch mal „Arbeit“ mit nach Hause?

„Wir führen hier ja überwiegend Produkte für Frauen. Aber klar, nimmt man sich auch mal Sachen mit nach Hause. Den Masturbator habe ich sofort getestet, als der rauskam. Auch Penis- und Hodenringe habe ich ausprobiert. Die sind jedoch nicht so meins.“

Stellst du dir manchmal vor, was deine Kunden mit den gekauften Sachen anstellen?

Am Anfang habe ich mich schon gefragt, wer von beiden etwas benutzt, wenn hier ein Pärchen reinkommt. Oder auch so Aussagen wie ‚Der Dildo ist für eine Freundin‘, da weiß ich sofort, dass das nicht stimmt. Man sagt mir aber auch nach, dass ich eine gute Menschenkenntnis habe. Du würdest zum Beispiel nie irgendwelche Medikamente oder Penis-Cremes nutzen. (Anmerkung des Autors: „Stimmt!“). Das ist bei vielen Männern so, da ist die Angst ums beste Stück zu groß. Dabei kann da nichts passieren.“

Sind dir Kunden besonders in Erinnerung geblieben?

Ja, erst vorgestern kam hier jemand rein. Ich weiß gar nicht, ob Transgender oder Transvestit, der hatte nur ein dünnes Jäckchen an. Darunter trug er nur einen Slip und einen Bustier. Oder einmal kam eine Dame rein, die sich vor allem im Fetischbereich auslebt. Die wollte bestimmte Nippelklemmen. Um zu verdeutlichen, welche sie wollte, öffnete sie ihren Mantel. Darunter hatte sie nichts an, außer Nippelklemmen an jeder Brustwarze. Da sagte sie nur, dass sie diese in schwerer haben wolle.“

Sind dir manche Kunden besonders unangenehm?

„Ja, wenn die Leute zu aufdringlich werden. Wir haben ja auch ein Erotik-Kino. Da fragen die Leute schon manchmal, ob man mitkommen will oder mal anfassen dürfen. Das verneine ich aber immer freundlich.“

Wie reagieren Kunden, wenn sie dich auf der Straße treffen?

„Ich grüße immer mit Augenkontakt. Manche sagen dann ganz normal ‚Hallo‘, andere schauen eher verschämt zur Seite.“

Willst du in Zukunft noch mal einen anderen Job machen?

Das will ich eigentlich schon seit zehn Jahren (lacht). Aber ganz ehrlich, es gibt viel langweiligere und anstrengendere Jobs. Außerdem ist es hier immer witzig. Erst letztens wollte jemand etwas aus einem Regal holen. Da habe ich nur gesagt: ‚Dann hol dir einen runter!‘ So etwas funktioniert nur hier!“