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Zoo Zajac in Duisburg: Aus zerreißt Mitarbeitern das Herz – „Verliert ein Stück Familie“

Die Nachricht, dass der Zoo Zajac schließt, war auch für die Mitarbeiter ein Schock. Einer von ihnen packt jetzt gegenüber DER WESTEN aus.

© IMAGO/Funke Foto Services

Zoo Zajac startet Hundeverkauf

Duisburg, 20.01.2012: Der umstrittene Verkauf der Hundewelpen im Tiergroßhandel Zoo Zajac startete mit einem großen Medienrummel.

Schluss, Aus, vorbei – das Ende des Zoo Zajac ist gewiss. Vor über 50 Jahren als „größtes Zoofachgeschäft der Welt“ eröffnet, werden die Türen in Duisburg-Neumühl spätestens am 31. März für immer geschlossen.

Seit Montagnachmittag (17. Februar) veranstaltet der Zoo Zajac einen Abverkauf, um letztes Tierzubehör, Futter und auch einige Tiere loszuwerden. Wie der erste Verkaufstag so lief, kannst du hier nachlesen >>>. DER WESTEN hat mit einem der verbliebenen 150 Mitarbeiter über das Aus gesprochen.

Zoo Zajac: Mitarbeiter packt aus

Die Nachricht, dass der Zoo Zajac für immer schließen wird, war für Heiko Rosada ein Schock. „Im ersten Moment stand ich ungläubig da. Man hat es zwar im Vorfeld schon ein bisschen mitbekommen, es gab da halt weniger Ware, aber man hatte immer noch die Hoffnung, dass es wieder bergauf geht“, so der Duisburger.

Bevor die Insolvenz des Zoofachgeschäfts feststand, hätten die Mitarbeiter bereits spekuliert. „Wir sind aber immer up to date gehalten worden. Man hat uns jetzt hier nichts verheimlicht in irgendeiner Art und Weise. Bevor es offiziell über die Medien ging, haben wir es so weit schon mitgeteilt bekommen, bevor wir dann nachher mit irgendwelchen Situationen konfrontiert werden, wo ein großes Fragezeichen über dem Kopf steht“, so Rosada.

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Der Duisburger hatte von 2004 bis 2014 für zehn Jahre im Zoo Zajac gearbeitet, bis er zum ersten Mal gekündigt wurde. Im vergangenen Jahr fing er dann erneut im Duisburger Geschäft an und war hier in wechselnden Abteilungen tätig, bevor in Duisburg-Neumühl der endgültige Schlussstrich gezogen wurde.

Zoofachgeschäft ist aussterbende Art

Das Verhältnis zu seinen Kollegen beschreibt Heiko Rosada als besonders. „Im Großen und Ganzen ist das ein bombastisches Miteinander und familiär. Anders kann man es nicht sagen.“ Das kann auch Geschäftsführerin Kathi Geven bestätigen. „Man verliert nicht nur seine Arbeit, sondern auch ein Stück weit seine Familie“, äußerte sie sich in einem Pressegespräch vorm Start des Abverkaufs. Viele ihrer Mitarbeiter kenne sie schon seit über 20 Jahren.

Rosada und seine 149 Kollegen werden derzeit über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bezahlt. „Wir haben unmittelbar nach dem Insolvenzantrag die Beschäftigten informiert. Das Team will den gemeinsamen Kurs der Sanierung unterstützen“, so die Insolvenzverwalterin Sarah Wolf. Das bestätigt auch der Angestellte aus Duisburg-Neumühl. „Man hat trotzdem weiterhin sein Bestes gegeben, um diese Insolvenz noch abzuwenden. Und auch jetzt gibt es noch einen super Zusammenhalt.“

Der Mitarbeiter des Zoo Zajac ist sich sicher: „Jetzt geht wirklich eine Ära zu Ende.“ Denn der Mix aus Tier- sowie Tierbedarfsartikel-Verkauf, das werde es laut ihm nur noch sehr selten geben.

SO geht es für die Mitarbeiter weiter

Heiko Rosada hat bereits für einen neuen Job unterschrieben. Schon im nächsten Monat kann er bei der neuen Stelle anfangen und weiterhin sein Hobby zum Beruf machen. „Ich habe Glück gehabt, dass ich sofort wechseln kann. Vielen anderen geht es ähnlich. Andere wiederum suchen leider noch. Da versucht man auch zu unterstützen.“


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Mit so viel Andrang gleich am ersten Abverkaufstag, damit hatte selbst Heiko Rosada nicht gerechnet. Denn nicht nur auf dem Parkplatz sei es chaotisch zugegangen. Auch die Schlangen im Laden sprachen schnell für sich. Ob der Verkauf im Zoo Zajac wirklich noch bis zum 31. März stattfinden werde, sei fraglich. „Ende März ist erst mal anvisiert, aber ich gehe schwer davon aus, dass es mit Sicherheit schon vorher vorbei sein wird“, so Rosada. „Leider.“