Die Bezirksregierung übernimmt kurzfristig die Notunterkunft der Stadt als landeseigene Einrichtung. Leichtbauhallen sollen Zelte ersetzen.
Duisburg.
So schnell kann es gehen. Die gerade fertig gestellte Zeltstadt in Walsum wird nicht als städtische Notunterkunft für Flüchtlinge geführt werden, sondern die Bezirksregierung Düsseldorf wird die Zeltunterkunft am Kerskensweg übergangsweise als landeseigene Notunterkunft für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen. Für die Stadt ist diese „Trägerübergabe“ ein vorteilhaftes Geschäft. Die Flüchtlinge in den landeseigenen Notunterkünften werden auf die kommunale Flüchtlingsquote angerechnet. Außerdem zahlt das Land zahlt für die Unterbringung und nicht die Kommune.
Ab Donnerstag (3. September) werden die Vorbereitungen vor Ort so weit sein, dass die ersten 199 Menschen einziehen können. Das Deutsche Rote Kreuz in Nordrhein (DRK) wird wie geplant die Betreuung übernehmen.
Zelte werden ersetzt
Die vorhandenen Zelte werden allerdings kurzfristig wieder abgebaut. Sie hatte die Stadt als Notlösung vorgesehen, um den Asylbewerbern wenigstens ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Zumindest bis in den Herbst hinein. Nun sollen die Zelte kurzfristig durch wetterfeste Leichtbauhallen ersetzt werden, die durch abtrennbare Bereiche mehr Privatsphäre bieten, einen festen Boden haben und beheizbar sind. Das bedeutet natürlich auch, dass die Hallen dann auch im Winter bewohnbar sein werden.
Außerdem bieten die Leichtbauhallen mittelfristig mehr Menschen Platz, sagt die Bezirksregierung. Für wie viele Menschen konkret am Walsumer Kerskensweg zukünftig eine Unterkunft entsteht, hängt dann von den Umständen vor Ort ab.
Obdachlosigkeit vermeiden
„In der derzeitigen Lage ist es unser vorrangiges Ziel, Obdachlosigkeit zu vermeiden. Wir arbeiten daran, landeseigene Einrichtungen zur Unterbringung von Flüchtlingen so schnell es geht herzurichten, damit der Einsatz der Leichtbauhallen nur übergangsweise notwendig ist. Es ist unsere gemeinsame moralische Verpflichtung, den bei uns Schutz suchenden Menschen zu helfen und sie zu unterstützen“, so Regierungspräsidentin Lütkes.
Vor dem Hintergrund der aktuell zunehmenden Zahl von Menschen, die in Nordrhein-Westfalen ankommen, um hier Asyl zu beantragen, hatte die Bezirksregierung Düsseldorf auf Weisung des Ministeriums für Inneres und Kommunales (MIK) die Städte und Gemeinden gebeten, weitere Notunterkünfte für Flüchtlinge zu benennen. Die Stadt Duisburg hatte daraufhin der Bezirksregierung die Nutzung der bereits fertiggestellten Zeltunterkunft am Kerskensweg angeboten. Denn, wie gesagt, für die Stadt ist eine Landeseinrichtung ein lohnendes Geschäft.