- An der Karl-Lehr-Realschule in Duisburg konnten zwei Jahrgänge über mehrere Tage nicht unterrichtet werden
- Viele Lehrer sind auf einer Abschlussfahrt oder krank
- Laut Bezirksregierung mache sich das „an kleinen Schulen schnell bemerkbar“
Duisburg.
Mehrere Tage kompletter Unterrichtsausfall für zwei Jahrgangsstufen? Wovon so mancher Schüler wohl nachts träumen mag, ist in Duisburg in dieser Woche tatsächlich Realität geworden.
Montag und Dienstag fand in der 8. und 9. Klasse kein Unterricht statt. Die Schüler wurden offiziell beurlaubt und mit Hausaufgaben versorgt. Seit Mittwoch wird offiziell zwar wieder unterrichtet, bei einigen Klassen gebe es aber ein „verändertes Unterrichtsende“. Sprich: weniger oder kürzere Stunden.
Einige Lehrer sind krank
Der Grund: akuter Lehrermangel. Montagmorgen wurden die Eltern über die Situation informiert. Unterrichtsausfall ist schon zwar länger ein Problem an der Schule, so gravierend wie jetzt war es allerdings noch nie.
„Ein Teil der Lehrer nimmt diese Woche andere Dienstgeschäfte wahr.“ So lautet die offizielle Begründung der Bezirksregierung Düsseldorf für die Lage an der Realschule. „Dabei geht es um die Betreuung einer Abschlussfahrt für die 10. Klassen.“ Darüber hinaus haben sich viele der übrig gebliebenen Lehrer krankgemeldet.
Schule will sich nicht äußern
Viele Eltern fragen sich jetzt natürlich, wie so etwas passieren kann, ob die Klassenfahrt wichtiger sei, als der Unterricht für zwei Jahrgänge.
Die Karl-Lehr-Realschule wollte sich auf Anfrage von DER WESTEN nicht zu dem Fall äußern und verwies auf die zuständige Bezirksregierung in Düsseldorf.
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Die erklärte, dass an einer vergleichsweise kleinen Schule mit insgesamt nur 30 Lehrern ein größerer Ausfall schnell Konsequenzen habe. „Dennoch herrscht dort momentan natürlich eine Ausnahmesituation“, so eine Sprecherin.
Für solche Fälle gebe es „interne schulische Maßnahmen“, wie etwa die Zusammenlegung von Kursen oder den Wegfall von Doppelbesetzungen. In der aktuellen Lage müsste aber eine „Umorganisation des Unterrichts mit teilweise verändertem Unterrichtsende“ stattfinden.
Finanzielle Mittel für Ersatz müssen erst beantragt werden
Heißt: Die Beurlaubung der Schüler war – laut Bezirksregierung – nicht zu vermeiden. Grundsätzlich sei es so, dass Ausfälle nicht mehr schulintern kompensiert werden können. Die Mittel im NRW-Haushalt seien für Ersatzkräfte vorgesehen, die etwa langfristig erkrankte Lehrer vertreten sollen.
Diese müssten allerdings erst beantragt und bewilligt werden. Erst dann kann eine Vertretungsstelle ausgeschrieben werden. Ob das an der Karl-Lehr-Realschule der Fall ist, ist nicht bekannt.
Eltern und Schüler müssen sich deswegen wohl weiterhin auf Unterrichtsausfälle einstellen.