Beim Traumzeit-Festival im Landschaftspark Nord geht es Mitte Juni nicht mehr in die Kraftzentrale, dafür gibt es eine neue Open-Air-Bühne.
Duisburg.
Das Festival „Traumzeit“ schmiegt sich enger an die Hochöfen des Landschaftsparks, die Kraftzentrale wird vom 17. bis 19. Juni nicht bespielt, weil ihre Akustik für Rock und Pop schwierig sei, so Festivalbüro-Chef Frank Jebavy. Dafür wird auf dem Cowperplatz eine Open-Air-Bühne aufgebaut. Der Platz biete nicht nur großartige Hochofen-Kulisse, das Festivalgelände soll dadurch auch räumlich kompakter werden, denn hier sind auch die Essens- und Getränkestände aufgebaut. Das mache die „Traumzeit“ für auswärtige Besucher überschaubarer. Auf das Areal gelangt man nur durch einen Eingang, Karten werden an den Zugängen zu den drei Bühnen kontrolliert. Die Gießhalle und die Gebläsehalle, in der wieder die ruhigeren Klänge zu hören sind, bleiben als Spielorte für insgesamt rund 40 Bands dabei.
Exklusives Konzert von „Air“
Marcus Kalbitzer, der das Programm mitgestaltet und fürs Buchen zuständig ist, freut sich besonders, dass er das französische Duo „Air“ fürs einzige Deutschland-Konzert gewinnen konnte. „Air repräsentiert alles, was dieses Festival ausmacht“, schwärmt er. Die Franzosen machten genreübergreifend entspannte Musik; der Bandname stehe auch für Amour, Imagination et Rêve – Liebe, Fantasie und Traum. Das Konzert zum Finale am Sonntag präsentiert die Sparkasse Duisburg als Hauptsponsor.
Sozusagen am anderen Ende des weiten musikalischen Spektrums bewegt sich die Band „Dinosaur Jr“ um den Sänger, Gitarristen und Schlagzeuger Joseph Masics Jr, die bis heute laute, ekstatische Soli auf extrem verzerrten Gitarren zelebriert.
Wie bereits bekannt kommt „Tocotronic“, die Pop mit „Ernsthaftigkeit, Ecken und Kanten“ machen. Ebenfalls lange auf der Wunschliste stand der isländische Sänger Asgeir, der Songwriter mit der unverwechselbaren Stimme und seinen nordisch-folkig klingenden Songs. Zu weiteren Höhepunkten dürften die Auftritte der Hip-Hop-Blaskapelle „Moop Mama“, des US-amerikanischen Hit-Sängers Matt Simons oder der schwedischen Band „Goat“ werden, die Krautrock und Funk mischen.
Das „Who is Who“ der Duisburger Szene
Mit Daniel Jung vom Kulturbüro ist ein langjähriger Kenner der heimischen Szene zum Festival-Team gestoßen. Er hat für das Programm auf der Gasometer-Bühne, das wieder „umsonst und draußen“ läuft, den Begriff regional weit ausgelegt und unter anderem zwei Bands aus den Niederlanden eingeladen. Dazu kommt das „Who is Who“ der Duisburger Szene – von „Die ganz normalen Bürger“ bis hin zu den beiden Bigbands der Musikschule.
„Wir erwarten wieder 15.000 bis 20.000 Besucher“, so Kulturdezernent Thomas Krützberg, der die „Traumzeit“ ein Festival „für kreative und kulturell interessierte Junggebliebene“ nennt. Im letzten Jahr kamen 18.700 Besucher, wurden 700 Festivalpässe und 4000 Karten verkauft. 2016 liegt der Vorverkauf bei 350 Festivalpässen.
Zuerst kommt der Knappenchor
Wie immer wird das Festival eröffnet am Freitag, 17. Juni, um 19 Uhr vom Knappenchor Homberg. Anschließend treten auf der Bühne am Cowperplatz, in der Gießhalle und der Gebläsehalle auf: Moop Mama, Dinosaur Jr., Turbostaat, Meute, Mine, Sahra und Julian, Goat und Hein Cooper; am Gasometer The Hubschrauber und Die ganz normalen Bürger.
Am Samstag, 18. Juni, geht es bereits um 15 Uhr los. Das Line-Up: Tocotronic, Asgeir, Matt Simons, Jochen Diestelmeyer, Spain, Grandbrothers, I Have a Tribe, Neufundland; am Gasometer Valdetta, The Boy Who Cried Wolf, Fools Errant und Kochkraft durch KMA.
Am Sonntag, 19. Juni, geht es um 13.30 Uhr am Gasometer los mit dem Nachwuchs der Musikschule Muskitos BB sowie der MKS Bigband, es folgen Taveneer, Get Scarlet, Benjamin Peters; gegen Eintritt sind zu hören Air, Patrice, Fünf Sterne Deluxe, Gloria, Augustines, Kelvin Jones, Razz, Charlie Cunningham, Christian Kjellvander.
Das Festivalticket für drei Tage Musik auf vier Bühnen inklusive Campingmöglichkeit auf dem Festivalgelände kostet 80 Euro, Tagestickets 35 Euro (jeweils plus Gebühren). Für Sparkassenkunden gibt es Festivaltickets für 70 Euro (plus Gebühren) an der Theaterkasse am Opernplatz. Info: www.traumzeit-festival.de.