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Neuer Verein „Mensch ist Mensch“ hilft in Notlagen

Neuer Verein „Mensch ist Mensch“ hilft in Notlagen

60 Menschen pro Woche kommen in die Beratungsstelle, die Sozialarbeiter Frank Knott ehrenamtlich ins Leben gerufen hat. Er hatte den Eindruck, dass viele Zuwanderer lange auf ihr Geld warten müssen. Bei dem Verein „Mensch ist Mensch“ wird ihnen geholfen. Die Ehrenamtler schreiben zum Beispiel Amtsbriefe.

Duisburg-Hochfeld. 

Meist drängeln sich die Menschen schon lange vor den Öffnungszeiten vor den Räumen des neuen Vereins „Mensch ist Mensch“ an der Hochfeldstraße. Auch an diesem sonnigen Tag kommen wieder viele dorthin und suchen Hilfe. Familien haben Fragen zum Kindergeld und brauchen Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen. Seit Anfang Juli arbeiten Ehrenamtler in dem neugegründeten Verein unaufhörlich die Fragen ab. Sie erleben hautnah schwere Schicksale, derzeit zumeist von Zuwanderern, und helfen Menschen bei ihren ersten Schritten in Deutschland. Bislang kamen etwa 60 Menschen pro Woche in die Beratungsstelle.

„Der Bedarf ist enorm“, sagt Frank Knott, der die Idee zu der Beratungsstelle hatte und jetzt alle Hände voll zu tun hat. Er ist Sozialarbeiter und hat beobachtet, dass die Bearbeitung von Kindergeld-Anträgen viel Zeit braucht – und beispielsweise Zugewanderte lange auf ihr Geld warten müssen. „Derzeit sind die meisten Hilfesuchenden aus Bulgarien und Rumänien, doch wir helfen jedem, der zu uns kommt“, betont der 47-Jährige. Mitarbeiterin Christina Henze (36) ergänzt: „Unser Verein heißt nicht umsonst ,Mensch ist Mensch’. Wo wir helfen können, da gehen wir an die Arbeit.“

Rechtsanwältin berät

Es gab bisher keine Eröffnungsveranstaltung, keine Flyer oder sonstige Werbung. Bislang sorgt allein Mundpropaganda in Hochfeld für den regen Zulauf. „Zu unseren täglichen Öffnungszeiten ist es hier immer voll“, sagt Henze. Die allermeisten seien unendlich dankbar, verrät Henze. „Wir können die Anträge fehlerfrei ausfüllen und schreiben Briefe ganz offiziell“, sagt sie. „Das ist für viele eine enorme Erleichterung. Außerdem macht unser Briefkopf Eindruck bei Ämtern.“ Das fließende Deutsch der Mitarbeiter sei bei der Kontaktaufnahme mit den unterschiedlichen Behörden natürlich auch ein Vorteil.

Unterstützung erhalten Henze und Knott von Rechtsanwältin Christina Worm (33). Sie betreibt eine eigene Kanzlei in Essen und hat sich bereit erklärt, wann immer sie Zeit hat, kostenlos zu helfen: „Ich mache das, weil ich mich sozial engagieren will. Ich finde es wichtig, Menschen in schwierigen Situationen zu helfen.“ An diesem Tag berät sie ein Paar, das sich in einer ebensolchen befindet. Sie sollen aus Deutschland ausgewiesen werden. Worm bietet ihnen die nötige Rechtsberatung: „Die meisten können sich keinen Anwalt leisten und verstehen die Vorgänge nicht. Ich versuche zu verhindern, dass sie ausreisen müssen“, sagt sie.