Duisburg.
Mittwochmorgen rasten mehrere Polizeiautos in der Atroper Straße in Rheinhausen. Razzia bei Hasan C.!
Predigt er Hass?
Ihm wird vorgeworfen, in Kontakt mit den Attentätern des Anschlages auf den Sikth-Tempel in Essen zu stehen. Außerdem soll er Jugendliche für den IS angeworben und nach Syrien geschleust haben.
Wer ist der Mann, der in Rheinhausen ein Reisebüro an der Atroper Straße führt?
Es ist Mittwochmorgen, der Tag nach der Razzia. Die Atroper Straße ist wie ausgestorben. Vereinzelt laufen Fußgänger über die Straße. Die Tür des Reisebüros steht offen, an einem Schreibtisch sitzt ein bärtiger Mann.
Wir telefonieren mit Hasan C.
Wir rufen im Reisebüro an. Am anderen Ende der Leitung ist tatsächlich Hasan C (50)., der Inhaber und Verdächtige.
Schnell wird klar: Der Mann spricht kein oder nur wenig Deutsch. Sein Sohn kommt ihm zur Hilfe, übersetzt hin und her. Er sagt: „Wir kooperieren mit den Beamten. Auch heute waren sie schon da.“
Der Mann ist der Polizei bekannt
Schon im April waren Beamte vor Ort und haben Hasan C. ermahnt, weil er Unterricht in seinem Geschäft gab. Dies habe er sofort eingestellt und seitdem auch keine Arabisch und Koranstunden mehr mit Jugendlichen abgehalten, behauptet er.
Angeblich kein Kontakt zu Terroristen
Hasan erzählt, dass die Unterrichtsräume nicht in einem Hinterzimmer waren. „Es war nicht heimlich“, sagt er. Außerdem habe er keinen Kontakt zu Terroisten. Er sei seit 16 Jahren in Deutschland, habe sich nicht gegen das Gesetz aufgelehnt und für die Einzeltätet könne er nichts. „Ich habe kein Verständnis für die.“
Es wird vermutet, dass die beiden 16-jährigen Sikh-Attentäter auch bei Hasan C. ein und ausgingen, der sagt aber: „Wir kennen diese Personen nicht mal.“
Hasan C. ist Familienvater
Der dreifache Vater bestreitet den Vorwurf, dass er Jugendliche nach Syrien geschleust haben soll. „Wie kann ich denn dahin was verkaufen? Da herrscht Krieg. Meine Philosophie ist: Ich verletzte niemanden mit Worten oder Taten.“
Ermittlungen dauern an
Die sichergestellten Beweismittel werden nun gesichtet. Es gibt allerdings noch keine Erkenntinsse. „Frühestens in drei Wochen ist mit einem Ergebnis zu rechnen“, sagte uns Staatsanwältin Frauke Köhler.