Nein, politisch wollten die Kulturpolitiker der Stadt nicht werden, als es in der gestrigen Sitzung um das Thema Haushalt ging, ohne das bekanntlich nichts geht. Ein paar sachliche Nachfragen und, schwupps, verschob die versammelte Ausschussschar die Haushaltsdebatte für den Duisburger Kulturbereich auf die nächste Ratssitzung.
Mit äußerstem Wohlwollen wurde das Versprechen von Kulturdezernent Thomas Krützberg aufgenommen, dass der städtische Büchereibus, der stolze 18 Jahre auf dem Buckel hat, keine 19 Jahre alt werden wird. Auch, wenn er noch nicht zu sagen vermochte, wo denn das Geld für die Anschaffung eines neuen Bücherbusses herkommen soll: „Wir sind in Gesprächen mit dem Finanzdezernat“. Die SPD hatte im Vorfeld der Sitzung befürchtet, dass das Angebot demnächst flach fallen könnte, weil der Bus irgendwann aus Altersschwäche aus dem Verkehr gezogen werden muss. Diese Befürchtungen zerstreute der Kulturdezernent gestern erfolgreich.
Erfolgreich, darin waren sich die Kulturpolitiker aller Couleur einig, war die Spielzeit 2014/2015. Die von der Verwaltung vorgelegte Statistik belege eindrucksvoll das breite kulturelle Angebot der Stadt und die gestiegene Auslastung bei den einzelnen Sparten. So erhöhte sich die Platzausnutzung bei den Konzerten von 74,63 Prozent auf 77,17 Prozent, das Schauspiel verzeichnete einen Anstieg von 60,25 auf 64,82 Prozent und das Kleinkunsttheater „Säule“ steigerte sein Spitzenergebnis von 96,46 auf 96,96 Prozent, die Deutsche Oper am Rhein verbesserte ihre Auslastung von 66,51 auf 69,62 Prozent. Das Kindertheaterprogramm „Spielkorb“ verlor als einzige Sparte geringfügig mit 93,43 Prozent (94,79 %) auf hohem Niveau. Das alles sei allerdings nur möglich, so Krützberg, weil Sponsoren Angebote finanziell unterstützt hatten. Doch deren Zahl sei endlich: „Wenn Sie einen Sponsor kennen, öffnen Sie Türen“, so sein Appell.