Vier Jahre nach dem Angriff auf Mirze Edis verurteilt das Landgericht zwei Männer zu Bewährungstrafen. Ein dritter muss für zweieinhalb Jahre in Haft.
Duisburg.
Mehr als vier Jahre nach der Attacke gegen den Kommunalpolitiker Mirze Edis gab es am Freitag ein Urteil: Wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilte das Landgericht Duisburg zwei 36 und 37 Jahre alte Duisburger zu sechs Monaten beziehungsweise 15 Monaten mit Bewährung. Ein 26-Jähriger muss für zweieinhalb Jahre hinter Gitter.
Am 24. September 2011 hatten sie den damaligen Bezirksvertreter und HKM-Betriebsrat Mirze Edis bei einer Auseinandersetzung in einer Hüttenheimer Teestube zusammengeschlagen. Der jüngste Angeklagte hatte dem bereits am Boden liegenden Edis durch einen Wurf mit einem Holzstuhl schwere Gesichts- und Schädelknochenverletzungen zugefügt. Unter den Folgen leidet der 43-Jährige, der inzwischen für die Linken im Stadtrat sitzt, bis heute.
Irrweg durch die Instanzen
Nach einem Irrweg durch die Instanzen – zunächst hatte es ein Urteil des Amtsgerrichts gegeben, in der Berufung wurde der Fall als mögliches versuchtes Tötungsdelikt ans Schwurgericht verwiesen – vermochte das Gericht zuletzt keine Tötungsabsicht zu erkennen. Der 26-Jährige, der noch obendrein im Gerangel seine Brille verloren hatte, habe den Stuhl ungezielt in Richtung des Geschädigten geworfen, dabei aber schwere Verletzungen billigend in Kauf genommen, so die Richter.
Eine Wertung, die nach einem rechtlichen Hinweise der Kammer am Ende der siebentägigen Beweisaufnahme keine Überraschung mehr darstellte. Zu Gunsten aller drei Angeklagten wirkten sich vor allem deren Geständnisse aus. Strafmildernd wurde außerdem der lange zeitliche Abstand zur Tat und der von den Angeklagten nicht verschuldete lange Gang des Verfahrens berücksichtigt. Seit dem Vorfall in Hüttenheim hat sich keiner von ihnen wieder etwas zu Schulden kommen lassen.