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In Duisburg fehlen neue Sozialwohnungen

In Duisburg fehlen Sozialwohnungen

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Foto: FUNKE Foto Services
Duisburg braucht dringend neue Sozialwohnungen, deshalb wirbt die Stadt mit Millionenförderung bei Investoren für Neubauten und Modernisierungen.

Duisburg. 

Mit satten Millionenbeträgen aus Landesmitteln will die Stadt den Mangel an modernen Sozialwohnungen weiter verringern. Denn nicht einmal zehn Prozent der 262 000 Wohnungen in Duisburg sind öffentlich gefördert und bieten damit erschwingliche Mieten. Zugleich: Die Hälfte aller Duisburger Haushalte hätte Anspruch auf eine Sozialwohnung.

Mit 11,6 Millionen Euro aus dem NRW-Fördertopf – knapp drei Millionen mehr als im Jahr zuvor – will Wohnungsdezernent Reinhold Spaniel vor allem private Investoren aus der Reserve locken, in den Bau von Sozialwohnungen oder in die Sanierung von Altbeständen zu investieren. Auch letzteres ist bitter nötig, denn knapp 80 Prozent des Bestandes ist über 40 Jahre alt: „Der Wohnungsbestand in Duisburg ist sehr überaltert“, so Andrea Bestgen-Schneebeck, Leiterin des Sozial- und Wohnungsamtes.

Und die Zahl der Sozialwohnungen ist auch im Städtevergleich zu gering. Vor gut 30 Jahren gab es noch 110 000 Sozialwohnungen, heute sind es gerade mal 23 600. Viele alte Sozialwohnungen sind aus der früher 40 Jahre geltenden, jetzt nur noch 25 Jahre dauernden Sozialbindung raus. Eine große Zahl ist überdies nicht mehr marktgerecht, was u.a. der städtischen Gebag hohe Leerstände beschert.

Da ist bislang nur ein Tropfen auf den heißen Stein, dass jährlich rund 100 neue Sozialwohnungen gebaut werden. Immerhin: 2014 waren es 132 Wohnungen, für die 8,9 Millionen Euro aus dem Förderkontingent flossen sowie weitere fünf Millionen, weil andernorts die Gelder nicht abgerufen wurden. Außerdem wurden 114 Sozialwohnungen modernisiert und 21 Eigenheime geschaffen.

Längst vorbei sind die Zeiten, dass Sozialwohnungen in tristen Wohnblöcken hochgezogen werden. Sie sind heute modern, barrierefrei und bieten attraktiven Wohnkomfort meist mit Aufzug und Balkon. Und die Mieten sind selbst im kostengünstigen Duisburg unschlagbar: „Die durchschnittliche Kaltmiete für eine Neubauwohnung liegt bei 5,25 Euro, bei privat finanzierten beträgt sie über acht Euro“, so Bestgen-Schneebeck. Rund 3500 Wohnberechtigungsscheine gibt das Sozialamt im Jahr aus. Es könnten – sofern es der Wohnungsmarkt her gibt – deutlich mehr sein.

Denn die Einkommmensgrenzen für die Wohnberechtigungsscheine sind niedriger als geahnt. „Sie sind so bemessen, dass im Prinzip eine ganz normale Familie Anspruch ­darauf hat“, erklärt Bestgen-Schneebeck. In Zahlen: Für einen Vier-Personen-Haushalt liegt die Brutto-Einkommensgrenze bei knapp 51 000 Euro und ein Alleinstehender kann noch mit einem Jahressalär von knapp 30 000 Euro in eine Sozialwohnung einziehen.

Kontaktadressen für Bauherren

Interessierte Investoren können sich unter der Rufnummer 0203 283-2580 bei der Stadt informieren. Für Zuschüsse bei Bestandssanierungen gibt das Wohnungsamt unter 0203 283-2481 Hinweise. Für energetische Maßnahmen können pro Wohnungen bis zu 40 000 Euro fließen, bei Umbauten zur Barrierefreiheit bis zu 25 000 €.

Rund 5500 Duisburger Haushalte können mit einem höheren Wohngeld rechnen, das die Bundesregierung anheben wird. 2014 zahlte die Stadt als durchlaufenden Posten rund 6,7 Millionen Euro an Wohngeldzuschüssen aus.