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„Immer auf die einhauen, die am wenigsten haben“: Mögliche Abschaffung des Sozialtickets bewegt die Menschen

„Immer auf die einhauen, die am wenigsten haben“: Mögliche Abschaffung des Sozialtickets bewegt die Menschen

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Mit dem Sozialticket konnten sich auch ärmere Menschen das Bahnfahren leisten. Foto: Funke Foto Services

Duisburg. 

135.000 Sozialtickets wurden 2016 allein in Duisburg verkauft: Jetzt steht das Monatsticket vielleicht vor dem Aus.

Die rot-grüne Landesregierung hatte das subventionierte Ticket 2011 eingeführt. 35,55 Euro kostet die Fahrkarte, die es auch Sozialhilfeempfängern sowie Flüchtlingen ermöglichen soll, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Sozialticket taucht nicht im Koalitionsvertrag auf

Die Duisburger Landtagsabgeordnete Sarah Philipp geht davon aus, dass die neue schwarz-gelbe Regierung die Monatskarte „Mein Ticket“ wieder abschaffen wird, wie sie im Gespräch mit DER WESTEN sagte.

Im neuen Koalitionsvertrag wird das Sozialticket in der Tat mit keinem Wort erwähnt. Die neue Landesregierung hatte zuletzt mitgeteilt, dass über eine Veränderung des Ticketwesens im ÖPNV beraten werde.

„Die neue Regierung fördert Armut“

Das Thema hat viele DER WESTEN-Leser bewegt:

„Die neue Regierung in NRW fördert die Armut weiter mit der Abschaffung des Tickets für sozial Schwache.
Dann kommen mehr Schwarzfahrer“, schreibt etwa Lutz M. via Facebook.

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• Mehr zum Thema:

Wird das Sozialticket abgeschafft? Duisburger Landtagsabgeordnete befürchtet komplette Streichung der Monatskarte

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Und Sandra T. findet: „Warum immer sowas bei sozial Schwachen? Spart lieber an anderen wirklich wichtigen Dingen.“

Viele sehen es ähnlich, so wie Tim W.: „Klar, immer auf die einhauen, die eh am wenigsten haben… Lächerlich sowas… Betrifft mich zwar nicht, aber jeder kann schneller als er gucken kann in dieser Situation sein.“

„Manchmal hilft einfach ein Fahrrad“

Jessica S. ist selbst betroffen, schreibt sie: „Wenn das Ticket wegfällt, kann ich meinem 450-Euro-Job nicht mehr nachgehen (…). Wie komme ich denn ohne Ticket zum Arzt?“

Heike Z. hingegen schreibt: „Wenn man Geld hat, kann eine Kommune Geld ausgeben. Das ist nicht der Fall, also ist es sehr konsequent, einfach mal Leistungen einzufrieren. Manchmal hilft einfach ein Fahrrad und per pedes. Man muss nicht vom Platanenhof bis zur Steinschen Gasse mit der Bahn fahren.“

Wie es konkret mit dem Sozialticket weitergeht, wird sich wohl erst im Herbst klären. Dann werden erste Ergebnisse zu den geplanten Veränderungen des Ticketwesens erwartet.

(pen)