Bei der Frage um die Zukunft der Festivals „Akzente“ und „Traumzeit“ werden sich die Beteiligten nur schwer einig: Im letzten Jahr scheiterte der Vorschlag, die Festivals im Wechsel zu veranstalten. Auch der Vorschlag am Budget zu sparen, stieß auf Ablehnung. Die Entscheidung wurde vertagt.
Duisburg.
Politik und Verwaltung kommen bei der Frage um die Zukunft der Festivals nur schwer auf einen Nenner: Nachdem die Verwaltung im November vorgeschlagen hatte, die großen Festivals „Akzente“ und „Traumzeit“ wegen der knappen Finanzen im jährlichen Wechsel zu veranstalten und damit im Kulturausschuss abgeblitzt war, stieß auch ihr neuer Vorschlag am Dienstag auf Ablehnung. Er sieht vor, das Budget der „Akzente“ zugunsten der „Traumzeit“ einzudampfen.
Die „Traumzeit“ soll ab 2014 einen Gesamtetat von 410.000 Euro haben, wobei die Stadt 250.000 Euro trägt, die Einnahmen aus dem Kartenverkauf auf 110.000 Euro gesteigert werden und 50.000 Euro Sponsorengelder eingeworben werden sollen, so die Verwaltung. Die „Akzente“ sollen mit 170.000 Euro auskommen: 70.000 Euro von der Stadt, 100.000 Euro von Sponsoren. Die Verwaltung nennt es „Konzentration auf den Ursprungskern“: Keine teure Eröffnungsveranstaltung mehr, keine Eigenveranstaltungen des Festivalbüros. Pfeiler des Festivals bliebe das Theatertreffen, dazu kämen die Programme von Stadtbibliothek, Filmforum, VHS und Museen.
„Akzente“ ausgebaut
„Wir amputieren uns selbst“, räumte Festivalbürochef Frank Jebavy ein. Seien doch die Akzente seit 2002 ausgebaut worden – bis hin zu den „Mercator-Akzenten“ mit 70 Eigenveranstaltungen. 30 Prozent des Budgets kosteten bislang die Eröffnungen.
„Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein“, kritisierte Beatrix Brinskelle (Grüne). Die Vorlage sei allenfalls ein Denkansatz, keine Arbeitsgrundlage. Auch Udo Vohl (SPD) beklagte die „fehlende Balance“, allerdings sehe er in der Vorlage die Möglichkeit, wie gewünscht alle Festivals zu erhalten. „Deprimierend“ nannte Frank Heidenreich (CDU) die Vorlage.
Für Thomas Wolters (FDP) beschreibt die Vorlage hingegen nur, „was wir befürchtet haben“: Jedes Jahr beide großen Festivals zu veranstalten, führe dazu, dass eines der beiden so geschwächt werde, dass es letztlich aufgegeben werden müsse. „Es reicht nicht, einen Willen zu bekunden“, sagte er mit Blick auf das rot-rot-grüne Ratsbündnis, das die Verwaltung beauftragt hatte zu prüfen, wie beide Festivals jährlich verwirklicht werden könnten. „Die Zweijährigkeit war gut“, so Wolters.
Im Wechsel veranstalten
Bei dieser Meinung bleibt auch der scheidende Kulturdezernent Karl Janssen. Im Wechsel veranstaltet, könne die Qualität beider Festivals erhalten bleiben. Jährlich bedeute das einen Qualitätsverlust – oder ein Festival ganz aufzugeben. Die Entscheidung wurde in den Rat vertagt.