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Duisburg: Tiertafel schlägt Alarm – „Mussten leider Schlussstrich ziehen“

Dramatische Situation bei der Tiertafel in Duisburg! Die Betreiber müssen neue Kunden ab sofort abweisen. Die Gründe sind ernst.

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Überall steigen die Preise. Beim Strom, bei Lebensmitteln – und auch bei Tierfutter. Wer sich den Bedarf für sein Haustier nicht mehr leisten kann, kann sich bei der Tiertafel anmelden. Auch in Duisburg gibt es eine solche Einrichtung.

Doch die Tiertafel in Duisburg hat ein massives Problem – und musste nun einen drastischen Entschluss fassen. Wer sich aktuell als neuer Kunde dort anmelden will, wird abgewiesen. Seit Ende August gibt es einen Aufnahmestopp für Neukunden.

Im Gespräch mit DER WESTEN macht Jessika Heinen, die zweite Vorsitzende der Duisburger Tiertafel, deutlich, wie dramatisch die aktuelle Situation ist.

Duisburger Tiertafel in Not

Heinen redet nicht lange um den heißen Brei herum. Wie ist die Lage? „Sehr schlecht“, antwortet sie sofort. „Wir kriegen einfach zu wenig Spenden rein und die Kundenzahl steigt von Monat zu Monat.“

Schließlich basiert der gesamte Tierfutter-Bestand der Tafel komplett auf Spenden – und auch für gutherzige Helfer, die das Team bisher mit Geld oder Futterkäufen unterstützt haben, wird der Einkauf immer teurer. „Eine große 1.200-Gramm-Hundefutterdose, No-Name, hat früher mal 89 Cent gekostet“, erinnert sich Heinen. „Die kosten jetzt zwischen 1,30 und 1,50 Euro.“ Ein riesiger Unterschied. Spontane Einkäufe „für einen Zehner“, die man dann an die Tiertafel spenden könnte, kommen dadurch seltener vor – oder liefern nun eine deutlich geringere Menge an Futter.

Im Ernstfall werden Rationen verkleinert

1.000 registrierte Nutzer hat die Duisburger Tiertafel. Monatlich kommen davon rund 300 zur Ausgabe. Das sind Bürgergeld-Empfänger, Senioren mit Mini-Rente und viele andere Tierhalter in finanziellen Nöten. „Und es werden immer mehr“, erklärt Heinen. „Da mussten wir jetzt leider mal einen Schlussstrich ziehen.“ Also Aufnahmestopp. Etwa zehn neue Kunden habe man schon abweisen müssen.

Bereits im letzten Jahr – mit Beginn des Ukraine-Kriegs und den steigenden Energiekosten – hatte die Tiertafel schon das gleiche Problem. „Wir konnten das ein Jahr lang durchziehen“, so Heinen. Doch selbst da musste man bereits Spendengelder selbst für den Futterkauf nutzen, um den Bedarf der monatlichen Ausgaben irgendwie decken zu können. „Wir hangeln uns wirklich von Monat zu Monat.“


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Und der Bedarf ist groß. „Selbst wenn wir nur Billig-Futter nehmen, liegen wir bei 6.500 Euro pro Monat“, rechnet Heinen vor. Das kann man aktuell gerade so zusammenkratzen. Aber: „Wenn es so weitergeht, müssen wir die Rationen, die wir ausgeben, verkleinern.“

Kein Ende in Sicht

Ein Ende des Aufnahmestopps ist laut Tiertafel Duisburg auch erst einmal nicht in Aussicht. Erst, wenn die Preise wieder spürbar sinken würden, könnte man darüber nachdenken.