Großer Schlag der Polizei Duisburg gegen einen Kinderporno-Ring! Zusammen mit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW hat sie eine Darknet-Plattform ausgehoben, auf der Kinderpornos verbreitet wurden. NRW-Justizminister Benjamin Limbach (55, Grüne) sprach am Dienstag (8. Oktober) von einem „Paukenschlag“ – die Täter könnten sich nicht verstecken, „auch nicht im Darknet“, so der Minister in Duisburg.
Die Plattform war seit 2019 ein Forum für Kinderpornos. Innenminister Herbert Reul (72, CDU): „Damit gehörte sie zu den langlebigsten Plattformen dieser Art“. Die Webseite sei mittlerweile abgeschaltet. Reul bedankte sich in Duisburg bei allen Einsatzkräften dafür, dass sie „sich nicht gescheut haben, immer wieder auf diese Plattform zu gehen, sich abscheuliche Fotos und Videos angeschaut, nach Hinweisen zu Tätern gesucht haben.“
Duisburg: Polizei gelingt Schlag gegen Kinderporno-Ring
Die Ermittlungen dazu laufen bereits seit April 2020 und erfolgten bundesweit. Ende September haben die Beamten Durchsuchungen in NRW, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein Razzien bei „führenden Hinterleuten“ der Plattform durchgeführt. Sechs Männer wurden verhaftet, sie sind im Alter zwischen 43 und 69 Jahren, sollen zur Führungsriege der Plattform gehören.
Die Tatverdächtigen hätten die Plattform gemeinsam organisiert, aber auch selbst Videomaterial erstellt und verbreitet, so Reul – „und das trotz teilweiser Vorverurteilung, trotz laufender Bewährung, trotz gerichtlich angeordneter Therapie.“ Mit Abschaltung der Plattform sei „der Szene eine zentrale Anlaufstelle für ihre Widerlichkeiten genommen worden“, so der Innenminister Reul. Die Ermittlungen seien kein Strohfeuer, sondern ein Flächenbrand.
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13 Terabyte Material gefunden
Bei den Durchsuchungen wurde „umfangreiches Beweismaterial sichergestellt“. Die Polizei spricht von über 1.500 Beweismitteln, darunter Laptops und Handys. Dazu kämen rund 100 Umzugskartons mit Videokassetten und DVDs, die noch ausgewertet werden müssen. Die Datenmenge sei unfassbar groß. Alleine auf dem Rechner eines Beschuldigten würden sich mehr als 13 Terabyte Material befinden. „Das entspricht umgerechnet etwa 3,4 Millionen Fotos“, so Reul. „Wie viel das in Wirklichkeit ist, können wir noch nicht abschätzen.“