Es sind unfassbare Geschichten wie diese, die dafür sorgen, dass der Begriff des „Fußball-Fans“ von vielen Leuten mit betrunkenen, gewaltbereiten Ultras gleichgesetzt wird – während Hunderttausende friedliche Anhänger einfach nur eine gute Zeit haben und ihren Verein im Stadion anfeuern wollen.
Ein „Fan“ des MSV Duisburg hat sich auf der Rückreise von einem Regionalliga-Spiel jedoch zu einer erschreckend rücksichtslosen Aktion hinreißen lassen – wegen der nun vier Kinder verletzt und zwei von ihnen ins Krankenhaus mussten. Und das, während die Eltern alles mit ansahen. Aber der Reihe nach.
Duisburg-Fan zündet Böller am Bahnhof
Der MSV Duisburg war am Sonntag (10. November) in der Regionalliga West beim Wuppertaler SV zu Gast. Die Zebras gewannen mit 2:1, bleibt damit an der Tabellenspitze – also alles gut, könnte man meinen. Doch auf der Rückfahrt mit Zwischenhalt am Düsseldorfer Hauptbahnhof kam es zu einer dramatischen Szene.
Denn als kurz nach 17 Uhr am Gleis 11/12 eine rund 350-köpfige Gruppe von Duisburg-Fans ausstieg, hielt es einer von ihnen für eine gute Idee, in der Haupthalle einen Böller zu zünden. Ganz nach dem Motto: „Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen.“
Aber nicht nur das – der 29-Jährige warf den Knallkörper einfach blindlings hinter sich, wo sich gerade vier Kinder zwischen 9 und 11 Jahren in Begleitung ihrer Eltern aufhielten.
Durch die Explosion des Böllers wurden die vier Kinder verletzt. Alle erlitten ein Knalltrauma, eines der Kinder wurde am Fuß verletzt – zwei von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Erziehungsberechtigten mussten die ganze Szene machtlos mit ansehen!
Vier Kinder verletzt
Der MSV-Fan versuchte noch, Richtung Hinterausgang den Düsseldorfer Hauptbahnhofs zu fliehen – doch die Bundespolizei konnte ihn bereits nach wenigen Metern schnappen. Dabei stellte sich heraus, dass der 29-Jährige beim Stadionbesuch wohl deutlich zu tief ins Glas geschaut hatte.
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Satte 2,32 Promille wurden bei einem Atemalkoholtest nachgewiesen. Doch selbst das ist natürlich keine Ausrede dafür, einen Böller in einem belebten Bahnhofsgebäude zu zünden – der zudem videoüberwacht ist!
Jetzt muss sich der Fußballfan wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Sollte einer der Verletzten – neben der Kinder wurde auch ein 24-jähriger Mann verletzt – bleibende Schäden davontragen, könnte er nicht nur wegen gefährlicher, sondern auch wegen schwerer Körperverletzung angezeigt werden.