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Duisburg: Ratsherr greift Israel an – „Netanjahu ist boshafter als Hitler“

Der Duisburger Ratsherr Levent Önder steht nach einem Hitler-Vergleich unter Beschuss. Der Staatsschutz ermittelt – so reagiert seine Partei.

© IMAGO/ZUMA Wire

Imam und Rabbiner zeigen sich über den Krieg in Israel bestürzt

Terroristen der islamistischen Hamas haben Israel überfallen und zahlreiche Zivilisten ermordet. Der Rabbiner Elias Dray und der Imam Ender Cetin zeigen sich im Interview mit DER WESTEN bestürzt.

Riesen-Wirbel um das Duisburger Ratsmitglied Levent Önder. Wie die Polizei Duisburg auf Nachfrage von DER WESTEN bestätigt, ist der Ratsvertreter vom Wählerbündnis Sozial, Gerecht, Unabhängig (SGU) angezeigt worden.

Grund dafür ist ein Facebook-Post des Duisburger Politikers vom 29. Oktober. Darin hat Levent Önder ein Propaganda-Video der Hamas geteilt und Israels Regierungschef mit Adolf Hitler verglichen.

Duisburg: Ratsmitglied schockiert – „Netanjahu ist boshafter als Hitler“

Die Worte, die Levent Önder gewählt hat, sind erschreckend. Auf seiner Facebook-Seite sind sie mittlerweile nicht mehr zu finden. Die „Ruhrbarone“ haben allerdings einen Screenshot veröffentlicht. Demnach hieß es auf dem Social-Media-Profil des Duisburger Politikers:

„Bewiesen: Israel hat das Krankenhaus zerbombt und Hunderte unschuldige Menschen gezielt getötet. Die Lügen Israels werden Stück für Stück entlarvt. Und wir alle wissen, dass der Rassist Netanjahu ein Lügner und Massenmörder ist. Benjamin Netanjahu ist boshafter als Hitler.“


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In der Aussage bezieht sich Önder auf den Raketenbeschuss ganz in der Nähe der Al-Ahli-Klinik in Gaza am 17. Oktober, bei dem mehrere hundert Menschen starben (mehr dazu hier). Die Hamas beschuldigte seinerzeit Israel für die Explosion. Die israelische Regierung machte hingegen eine fehlgeleitete Rakete der Terror-Organisation Islamischer Dschihad dafür verantwortlich. Bislang gibt es nur Indizien unabhängiger Organisationen, die diese These stützen. Fest steht im Gegensatz zu Önders Aussagen jedenfalls noch nichts.

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SGU-Chef distanziert sich: „Ich war entsetzt“

Karl-Heinz Hagenbuck kann nicht fassen, dass sein Partei-Kollege diese Worte verbreitet hat. „Ich war entsetzt, als ich darüber informiert worden bin“, sagt der SGU-Gründer und schüttelt den Kopf: „Wie kann man so etwas schreiben?“

Ratsherr Karlheinz Hagenbuck ist schockiert von den Aussagen seines Parteikollegen. (Archivbild) Foto: Michael Dahlke / FUNKE Foto Services

Der frühere SPD-Politiker distanziert sich im Gespräch mit DER WESTEN entschieden von den Inhalten und habe nach eigenen Angaben Önder sofort zur Rede gestellt. „Er hat eingesehen, dass das schwachsinnig war“, so Hagenbuck


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In einer Erklärung teilte Önder mit, dass er von den Eindrücken sterbender Kinder in dem Krankenhaus in Gaza emotional so überwältigt gewesen sei. „Die Bilder waren wohl so schrecklich für ihn, dass er die Dinge aus dem Netz übernommen hat, die nicht stimmen“, sagt Hagenbuck. „Ich bin kein Antisemit, habe mich auch schon kritisch zur Hamas und dem Iran geäußert“, erklärte Önder gegenüber der „WAZ“. Die SGU wolle nun am Dienstag in der Ratsgruppe darüber entscheiden, ob eine Zusammenarbeit mit Önder nach dessen Entschuldigung weiter denkbar ist. So oder so hat der Fall ein Nachspiel. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Billigung von Straftaten. Der Fall liege aktuell zur Bewertung bei der Staatsanwaltschaft Duisburg, sagte ein Sprecher der Polizei Duisburg gegenüber DER WESTEN.