Duisburg. 

Die anstehende Bundestagswahl 2021 wird eine Richtungswahl, wie die Spitzenkandidaten Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Die Grünen) immer wieder betonen. Was bewegt die Menschen wirklich: Ist es Klimaschutz, soziale Ungerechtigkeit, Migration – oder etwas ganz anderes?

Während einige junge Menschen von den älteren Generationen fordern, ihre Wahlstimme den Grünen zu geben, haben vor allem zwei Schrebergarten-Besitzer in Duisburg ihre eigene Meinung zum Thema.

Duisburg: Kleingarten-Besitzerin sind besorgt um jüngere Generation – „Die hat es schwer“

Der Schrebergarten Borkhofen in Duisburg-Meiderich. Akkurat reiht sich Parzelle an Parzelle, neben Deutschlandfahnen sieht man auch eine Fahne der Europäischen Union wehen.

Doch welche politische Haltung haben die Duisburger hier wirklich? Rentnerin Ingrid besitzt ihren Schrebergarten seit über 20 Jahren, pflegt ihn fast täglich. Sie hat drei Kinder zwischen 20 und 30 Jahren – die stehen auch im Fokus ihrer Wahl-Entscheidung. Die 66-Jährige erklärt gegenüber DER WESTEN: „Mein Leben ist gelaufen, ich habe mein Auskommen, meine Rente. Mir geht es gut. Aber was ist denn bei meinen Kindern mal los? Die jüngere Generation hat es schwer.“

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Das ist die Stadt Duisburg:

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Ihr Kreuzchen möchte Ingrid jedoch nicht zwingend bei den Grünen setzen. Zwar müsse sich in Deutschland bezüglich des Klimaschutzes etwas ändern, aber: „Was die Grünen vorschlagen, finde ich nicht okay.“ Der Grund: Alles werde dann teurer, die Benzinpreise, die Autos – kurzum: „der kleine Mann zahlt.“

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Den gleichen Vorwurf macht die Rentnerin, die bei Karstadt arbeitete, der CDU und Kanzlerkandidat Armin Laschet. „Der ist einer für die, die Geld haben“, findet Ingrid. „Der ist nicht so für die kleinen Leute.“ Am liebsten wäre der Rentnerin, wenn Angela Merkel weiter Bundeskanzlerin bleiben könnte: „Die war gar nicht verkehrt.“

Von den aktuellen Kanzlerkandidaten hat Ingrid von Olaf Scholz die beste Meinung, bewundert ihn für seine Ruhe – zum Beispiel während der TV-Trielle, während denen „der eine auf dem anderen rumhackt“. CDU, FDP und AfD kommen für die gebürtige Duisburgerin bei der Wahl nicht in Frage. Eins ist ihr aber in jedem Fall wichtig: „Politiker versprechen viel und halten wenig. Ich hoffe, dass die neue Regierung ihre Versprechen hält.“

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Duisburg: Anwohner rechnet mit Armin Laschet ab – „eine Marionette“

Auch bei Detlef im Duisburger Schrebergarten „Blühe immer“ in Meiderich fällt Armin Laschet durch. „Der ist eine Marionette, der redet nur schön. Markus Söder hätte ich gewählt.“

Nachdem der 61-Jährige die letzten 20 Jahren aus beruflichen Gründen im Ausland war und deshalb nicht gewählt hatte, wird er dieses Jahr sein Kreuz wohl bei Olaf Scholz und der SPD setzen. Er halte mehr von der SPD als von der CDU – „sozial gesehen passiert da auf jeden Fall etwas.“

Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock ist für den Rentner keine Option: „Eine Frau, die kleine Kinder hat. Wie will die das zusammen bringen? Das geht für mich nicht.“ Detlefs Kumpel Uwe hat ein ganz anderes Problem mit den Grünen: „Wenn die an die Macht kommen, fahren wir alle Fahrrad“, prognostiziert er ironisch gegenüber DER WESTEN.

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Uwe und Detlef haben Kinder – Detlef sogar sieben. Die sagen laut dem Rentner das Gleiche wie er, generell solle jeder wählen, wie er will. Laut Detlef sind die Chancen ohnehin gering, dass eine neue Regierung wirklich produktiv wäre: „Da hackt eine Krähe der anderen die Augen aus.“ Trotzdem sei es wichtig, seine Stimme zu nutzen, findet der Schrebergarten-Besitzer aus Duisburg. (kv)