- Ein Marktbericht prophezeit Duisburg eine aussichtsreiche Zukunft
- Investoren lassen sich vermehrt in der Stadt nieder
- Eine Mietexpertin warnt hingegen vor steigenden Mieten und Grundstückpreisen
Duisburg.
Der Süden hui, der Norden pfui? Dieses Ruhrgebiets-Vorurteil widerlegt eine neue Studie für Duisburg.
Der Marktbericht des Maklers Engel & Völkersüber das Jahr 2016 zeigt, dass immer mehr nördlich gelegene Gegenden in Duisburg für Investoren interessant werden.
Das Schreiben prognostiziert der Stadt eine rosige Zukunft. Doch für Mieter birgt das auch eine Gefahr.
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Warum legen Investoren gerne Geld in bisher nicht so beliebten Duisburger Gegenden an?
Da das Angebot an geeigneten Anlageimmobilien im Zentrum und Süden der Stadt knapp ist, weichen Investoren auch in andere Viertel aus.
„Das Interesse gilt hier vermehrt sanierungsbedürftigen Objekten in den mittleren und einfachen Lagen mit entsprechend hohem Preissteigerungspotenzial“, so der Bericht.
Dabei stammen die Käufer laut dem Bericht zum größten Teil aus der Region.
In welchen Stadtteilen gilt das?
Röttgersbach hält dem Bericht zufolge im Duisburger Norden noch sehr interessante Anlageoptionen bereit.
Weitere Stadtteile mit großem Potenzial sind Hochemmerich, Rheinhausen-Mitte, Friemersheim und Bergheim, insbesondere auf der linken Rheinseite.
Auch der Verkaufspreis in den sehr guten Lagen im Süden ist angestiegen. In Stadtteilen wie Duissern oder Neudorf-Nord liegen die Verkaufspreise bei bis zu 1.400 Euro pro Quadratmeter.
Was heißt das für dich als Mieter?
„Der Duisburger Immobilienmarkt war vor allem für ausländische Investoren schon immer interessant“, erklärt Sonja Herzberg vom Mieterbund Rhein-Ruhr.
Unternehmen investierten in der Vergangenheit häufig in Duisburger Stadtteile. Das führe im Umkehrschluss dazu, dass der Grundstückpreis in die Höhe getrieben wird.
Auch Mieten steigen durch die fremden Investoren stetig an, wie unsere Mietkarte zeigt:
„Eine junge Familie, bestehend aus einem Einzelhandelskaufmann, einer Friseurin und einem Kleinkind, kann sich häufig die Mieten nicht mehr leisten“, so die Mietexpertin Herzberg.
Wie geht es mit den Investitionen weiter?
Auch für das Jahr 2017 zeichnet der Bericht eine aussichtsreiche Zukunft für die Metropole an Rhein und Ruhr.
Die steigende Einwohnerzahl – 2016 knackte Duisburg die 500.000er-Marke – und neue Wohngebiete unterstreichen das. In Bissingen entstehen in Seenähe beispielsweise bis zu 3.000 Wohneinheiten auf einer ehemaligen Güterbahnhofsfläche.
Doch auch an hier warnt Herzberg vom Mieterverband Rhein-Ruhr: „Die Menschen in Hamborn oder Marxloh werden wohl nicht bestätigen, dass ihre Stadtteile immer attraktiver werden.“
Outlet-Center könnte Attraktivität steigern
Darüber hinaus weise Duisburg eine solide wirtschaftliche Lage auf und auch der Arbeitsmarkt wächst, berichten Engel & Völkers Commercial in ihrem Bericht.
Ein möglicher Bau des Outlet-Center in Innenstadtnähe könnte die Attraktivität von Duisburg noch steigern, so der Marktbericht. An der Stelle des alten Güterbahnhofs soll schon bald ein Shopping-Paradies entstehen. Am 24. September dürfen die Duisburger darüber entscheiden.