Die letzten PCB-verseuchten Überbleibsel des Envio-Skandals verschwinden ab Ende Dezember aus dem Dortmunder Hafen: Nach langer Wartezeit wird nun das Betriebsgelände des insolventen Recyclingbetriebs geräumt. Die Arbeiten an der Kanalstraße werden langwierig – und werden von großen Sicherheitsvorkehrungen begleitet.
Dortmund.
Wie die zuständige Bezirksregierung Arnsberg am Dienstagnachmittag mitteilte, hat sie die Räumung des Geländes in Auftrag gegeben. Die Sanierung der ehemaligen Entsorgungsanlage von Envio hatte sich wegen der Insolvenz des Recycling-Unternehmens, vielen Gerichtsverfahren und der notwendigen EU-weiten Ausschreibung der Räumung lange verzögert. Nun aber seien „letzten verwaltungsrechtlichen Hindernisse“ überwunden, so die Bezirksregierung.
Maximal zwölf Monate soll die Räumung und Entsorgung dauern. Wegen des krebserregenden PCB gelten viele Vorsichtsmaßnahmen, unter anderem wird die Baustelle nur über Schleusen zu betreten sein. Die Materialien und Anlagen werden in Dortmund demontiert, verpackt und anschließend nach Frankreich zur Reinigung und Entsorgung transportiert. Die Arbeiten werden laut Bezirksregierung von mehreren Gutachtern aus Deutschland und Frankreich überwacht.
Hallen-Abriss und Freiflächen-Sanierung werden ausgeschrieben
Parallel zur Räumung des Geländes schreibt die Bezirksregierung den Abriss der Hallen 1 und 2 sowie die Sanierung der Freiflächen aus. Sie sollen sich unmittelbar an die Räumung des Geländes anschließen.
Für die betroffenen Anlieger des Envio-Geländes wird es einen Infoabend geben. Dann will die Bezirksregierung den Nachbarn, benachbarten Firmen, Gewerkschaften, Kleingartenvereinen und Nachbarschaftsinitiativen sowie der Öffentlichkeit alle Fragen rund um die Räumung beantworten.
Beginn des Infoabends ist am 24. November (Dienstag) um 18 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58.