Schlimme Verbrechen gibt es viele, doch wenn es um Kinder geht, ist es besonders grausam. Die Polizei Dortmund rollt nun zwei alte Fälle wieder auf, die möglicherweise zusammenhängen könnten.
Eigentlich werden Tötungsdelikte zu 90 Prozent aufgeklärt, heißt es in einer Mitteilung der Polizei Dortmund. Doch es gibt leider auch immer wieder Fälle, die ungeklärt bleiben. Und das über Jahre. Dazu gehören die Fälle von zwei jeweils in Rucksäcken gefundenen Babyleichen aus den Jahren 1999 und 2005.
Dortmund: Baby-Leichen in Rucksäcken gefunden
Solche Altfälle, die neu aufgerollt werden, nennt man Cold Case. Der Grund dafür, dass sie nach vielen Jahren wieder bearbeitet werden, sind zum Beispiel neue Hinweise, moderne Technik oder auch neue Ermittlungsansätze. So ermittelt die Polizei Dortmund aktuell in einem besonders tragischen Cold Case, der vermutlich im Zusammenhang mit einem weiteren Altfall steht.
Am Nachmittag des 25. Dezembers 1999 wurde in einem Gebüsch des Schulte-Witten-Parks in Dortmund-Dorstfeld eine Babyleiche in einem schwarzen Lederrucksack gefunden. Das kleine Mädchen war zudem in Handtücher gewickelt. Damals war bereits klar: Das Baby wurde rund zwei Wochen zuvor lebend und ohne medizinische Versorgung geboren und wog etwa 3.600 Gramm.
Ganz ähnlich sah es am 11. Mai 2005 in Krefeld aus. Hier wurde eine männliche Babyleiche aufgefunden – ebenfalls in einem Rucksack und in Handtücher gewickelt. Dieses Mal handelte es sich um einen sportlichen, blauschwarzen Rucksack der Marke Adidas. Der Junge starb vermutlich kurz nach der Geburt. Erste Ermittlungen ergaben, dass die beiden toten Babys Geschwister waren.
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Neue Hinweise – Polizei sucht weitere Zeugen
Nun bekam die Polizei Viersen einen anonymen Hinweis zu dem Fall aus Krefeld. Möglicherweise haben also Zeugen oder die Eltern der Kinder einen Bezug nach Viersen oder angrenzende Gebiete. Weitere neue Erkenntnisse sollen jetzt zur Aufklärung der Cold Cases führen. Das ist bekannt:
- Das 1999 in Dortmund aufgefundene Mädchen trug blaue Babykleidung. Das kann bedeuten, dass in dem Haushalt bereits ein männliches Geschwisterkind lebt oder lebte.
- Der Auffindeort lässt Schlüsse zu, dass die Mutter zunächst im Raum Dortmund wohnte und dann in den Raum Krefeld verzogen ist oder zumindest Bezüge nach Krefeld pflegte.
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Wer Angaben zu dem Sachverhalt machen kann oder weitere Hinweise hat, soll sich bitte bei der Kriminalwache Dortmund unter der Telefonnummer 0231/132-7441 melden.
In einem anderen Fall konnte nach über 30 Jahren ein Tatverdächtiger gefunden werden, mehr dazu liest du hier.