Dortmund.
Siegfried Borchardt , alias„SS-Siggi“, ist nicht mehr unter uns. Doch auch nach seinem Tod sorgt der verstorbene Neonazi in Dortmund für Wirbel.
So haben Rechtsextreme nun mit einem Trick versucht, „SS-Siggi“ ein Denkmal in Dortmund zu setzen. Darüber berichten die „Ruhrnachrichten“.
Dortmund Wirbel um „SS-Siggi“ in Lokal-Ausschuss
Demnach soll Matthias Deyda von der rechtsextremen Partei „Die Rechte“ gefordert haben, dass in Dortmund ein Platz nach Siegfried Borchardt benannt wird.
Dafür habe der Ratsherr der Splitterpartei einen Antrag im Rat stellen wollen. Weil seine Partei allerdings keinen Fraktionssitz hat, sei er auf einen Trick ausgewichen. Über den Dortmunder Bürgerdienst-Ausschuss habe Deyda als Bürger einen Antrag gestellt, der anschließend im Rat diskutiert werden sollte.
Rechtsextreme wollen „Siegfried-Borchardt-Platz“ in Dortmund
Dort habe der rechtsextreme Politiker argumentiert, dass „SS-Siggi“ einen Platz verdiene, weil er sich in der Fanszene von Borussia Dortmund und in der Lokalpolitik eingesetzt habe.
Dass Borchardt wegen zahlreicher Straftaten mehrfach verurteilt worden war und als Hooligan Menschen mit Migrationshintergrund durch die Stadt gejagt hatte, habe der Deyda dabei nicht erwähnt.
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Das war „SS-Siggi“ aus Dortmund:
- Bürgerlicher Name: Siegfried Borchardt
- Galt als Kopf der rechtsextremen Szene in Dortmund
- War mehrfach im Knast, u.a. wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung
- Bei der Kommunalwahl 2014 gewann er für „Die Rechte“ einen Sitz im Stadtrat
- Nach schwerer Krankheit verstarb „SS-Siggi“ Anfang Oktober 2021 – mehr dazu hier >>>
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Ausschuss in Dortmund reagiert empört
Doch schon im Bürgerdienst-Ausschuss sollte der Antrag krachen scheitern. „Dieser Mann hat es nicht verdient, dass auch nur eine kleine Gasse nach ihm benannt wird“, zitieren die „Ruhrnachrichten“ den stellvertretenden Ausschuss-Vorsitzende Dirk Goosmann (SPD).
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Das ist Rechtsextremismus:
- Sammelbezeichnung für faschistische und neonazistische politische Ideologien und Aktivitäten
- bekämpfen Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche Gleichheit
- Politisches Ziel ist die Umgestaltung des Nationalstaats in eine autoritär geführte „Volksgemeinschaft“
- Kennzeichen solcher Konzepte: rechtsextreme Symbole und Zeichen, Geschichtsrevisionismus, Islamfeindlichkeit sowie antisemitische oder antiamerikanische Verschwörungstheorien
- bei organisierten rechtsextremen Gewalttaten spricht man von „Rechtsterrorismus“
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Auch Svenja Noltemeyer von den Grünen habe unmissverständlich klargestellt: „Wir werden niemals eine Straße nach Nazis benennen.“ Der Rat in Dortmund bleibt eine weitere Diskussion also erspart.
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Nach dem Tod von „SS-Siggi“ verabschiedete die rechte Szene den deutschlandweit bekannten Neonazi mit einem „Trauermarsch“. Dabei kam es zu Störungen. Mehr dazu hier >>>