Vor einigen Wochen erschütterte ein tödlicher Polizei-Einsatz die Menschen in Dortmund.
Nachdem bei dem Vorfall in Dortmund ein 16-Jähriger ums Leben gekommen ist, brach eine heftige Debatte aus. Nun äußert such auch Innenminister Herbert Reul kritisch.
Dortmund: Innenminister äußert Zweifel
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat Zweifel am Ablauf des Polizeieinsatzes in Dortmund Anfang August geäußert, bei dem ein 16-Jähriger aus dem Senegal erschossen wurde. „Obwohl sich auch für mich zunehmend Zweifel ergeben, gilt die Unschuldsvermutung“, sagte Reul am Sonntag der „Welt“. Der Fall wird von der Staatsanwaltschaft untersucht; der Flüchtling soll mit einem Messer auf die Beamten zugegangen sein.
Zuvor hatten Betreuer die Polizei gerufen, weil sie einen Suizidversuch des 16-Jährigen befürchteten. Die Beamten setzten offenbar zunächst Taser und Reizgas ein, bevor geschossen wurde. Anfang September teilte die Polizei in Dortmund mit, dass gegen fünf Beamte auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden sei, ein Polizist sei vorläufig vom Dienst suspendiert.
Bisher konnten nicht alle Fakten geklärt werden
Dem „Spiegel“ sagte der ermittelnde Oberstaatsanwalt Carsten Dombert vor einigen Tagen: „Der Einsatz ist meiner Meinung nach nicht richtig abgelaufen und ich habe Zweifel daran, dass hier verhältnismäßig gehandelt worden ist.“
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Solange nicht alle Fakten klar seien, „kann ich noch keine Bewertung abgeben“, betonte Reul gegenüber der „Welt“. Ob und wenn ja, welche Fehler bei dem Einsatz gemacht worden seien, sei noch nicht geklärt. Einen Verantwortlichen gebe es dementsprechend bisher nicht. (neb mit AFP)