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Dortmund: Frau meldet sich in neuem Fitnessstudio an – dann erlebt sie einen „ekelhaften“ Albtraum

Eine Dortmunderin nutzte die Gunst der Stunde und meldete sich in einem neuen Fitnesscenter nur für Frauen an. Doch dann erlebt sie den blanken Horror!

© Laura Merz/ DER WESTEN

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Das neue Jahr war wohl für viele wieder Anlass genug, neue Vorsätze zu fassen. Bei vielen dabei ganz oben auf der Liste: Endlich wieder mit dem Sport zu starten. Diesen Wunsch hatte im vergangenen Jahr auch eine Mutter aus Dortmund.

Als ein neues Fitnessstudio nur für Frauen in Dortmund eröffnete, schien der Traum vom sportlicheren Leben in greifbarer Nähe. Doch schnell sollte er sich als widerlicher Albtraum entpuppen. Denn das Frauen-Studio ist nach wie vor unfertig, gleicht an einigen Stellen nach wie vor einer Baustelle. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. DER WESTEN war vor Ort und hat sich ein Bild von der Lage gemacht.

Dortmunder Studio bis heute nicht offiziell eröffnet

Neben Kind und Beruf war es für Tamara Bühler (*Name von der Redaktion geändert) bislang nur schwer möglich, sportlich aktiv zu sein. Anfang 2023 sollte dann aber ein Wendepunkt in ihrem Leben eintreten. Denn auf der Suche nach einem passenden Studio wurde sie plötzlich hellhörig: In Dortmund sollte ein neues Fitnesscenter nur für Frauen eröffnen. Vor allem im Netz wurde dafür großflächig geworben. Nach Angaben der 40-Jährigen sollte das Studio schon 2022 offiziell eröffnen, doch angeblich hatte Corona die Bauarbeiten verzögert.

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Bühler trat trotz des unfertigen Zustands des Studio in Kontakt mit dem Betreiber. Schließlich soll ihr dann ein Angebot gemacht worden sein: Demnach könnte sie schon vor der offiziellen Eröffnung im Dortmunder Studio trainieren – und das zu vergünstigten Konditionen. Auf der Homepage heißt es nach Recherchen von DER WESTEN nach wie vor „Wir starten in Kürze“. Allerdings könnte man sich schon „tolle Eröffnungsrabatte“ sichern. Die Dortmunderin sollte nicht die Einzige sein, die sich auf dieses Angebot einließ. Doch sie konnte nicht ahnen, was noch folgen würde.

In Dortmund sorgt ein angeblich neu eröffnetes Fitnessstudio nur für Frauen für Aufruhr. Tamara Bühler (*Name geändert) hat gegenüber DER WESTEN über die katastrophalen Zustände ausgepackt. Sie möchte unerkannt bleiben. Foto: Laura Merz/ DER WESTEN

Mitglied packt über „ekelhafte“ Zustände aus

Denn nach wie gleicht das Studio an vielen Ecken einer Baustelle. Zwar stehen in diesem zahlreiche Geräte, doch auch diese sind hier und da unfertig. So fehlen an den Steppern etwa Fußstützen, die die Kundinnen vorm Wegrutschen hindern. Schon einige Male sollen sich Mitglieder während ihres Trainings „lang gemacht“ haben, so Bühler. Duschen sind bis heute nicht fertig gebaut worden, der Kursraum, indem bis heute noch kein einziger Kurs stattfand, dient als Abstellraum. Eine Spielecke wurde für Kinder lieblos mit einem Trampolin, einer Tischtennisplatte und einem kleinen Fußballplatz hergerichtet, die im Dunkeln liegt und so vor allem eine Gefahr für die kleinen Gäste darstellt.

Es kommt aber noch schlimmer. In dem Fitnessstudio haben sich nicht nur Obdachlose und Junkies vor der Tür niedergelassen, sondern wandern mittlerweile auch durch das Studio, das Frauen eigentlich als Rückzugsort zum Trainieren dienen sollte. Dieser Redaktion liegen Aufnahmen vor, die das belegen. Auch Tauben haben sich vor dem Fitnessstudio eingenistet, der Boden des Parkplatzes ist überall mit Kot und Unrat übersäht. „Ich rede jetzt nicht von einer, sondern von hunderten von Trauben. Also es riecht ekelhaft. Vor kurzem gab es sogar Rohrbrüche. Infolge hat es reingeregnet, da waren da teilweise ganze Bäche und es hat keinen interessiert. Durch die Feuchtigkeit hat sich bereits Schimmel in den Ecken gebildet“, so die Kundin gegenüber DER WESTEN. Nach wie vor tropft Wasser von der Decke. Außerdem kurios: Im Netz wird eine ganz andere Adresse zum Studio angegeben. Doch dort landet man vor der nächsten Baustelle mitten in einem Dortmunder Industriegebiet.


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Immer wieder wurden der Dortmunderin und anderen Kunden Versprechungen gemacht, dass die versprochenen Services, wie Duschen, Kurse, etc. schon bald in vollem Umfang zur Verfügung stehen würden. Die Mutter eines kleinen Sohns wollte diese auch mittlerweile „gefährlichen“ Zustände aber nicht mehr länger hinnehmen. Doch im Studio soll seit längerem kein Mitarbeiter mehr anzutreffen sein, auch der Studioleiter wurde zuletzt vor Monaten in Dortmund gesichtet. Eine offizielle Hotline, unter der man einen Ansprechpartner des Studios kontaktieren kann, ist auch nach Recherchen dieser Redaktion nicht zu finden. Lediglich eine Mailadresse wird im Netz als einzige Kontaktmöglichkeit angegeben. Bis heute soll die 40-Jährige, wie einige andere Betroffene auch, keine Antwort auf ihre Anfragen erhalten haben. Auch in der Studio-Zentrale in Rheinland-Pfalz wurde auf Bühlers Nachrichten nie reagiert.

Die Kundin zog schwerere Geschütze auf, zog die gezahlten Beiträge immer wieder zurück, schickte sogar eine Sonderkündigung per Einschreiben ab, doch bislang blieben alle Versuche erfolglos. Seit einigen Monaten hat sie das Studio nicht mehr betreten. Trotz der katastrophalen Zustände sollen vor allem muslimische Frauen im Studio dennoch weiterhin trainieren, denn für sie ist es die einzige Möglichkeit, überhaupt Sport machen zu können. Denn ansonsten gibt es in Dortmund kein Fitnessstudio nur für Frauen.

Verbraucherzentrale mit ernüchternder Botschaft

Es scheint absurd, dass jegliche Versuche Bühlers und anderer Frauen, ihr Geld zurückzuerhalten und ihren Vertrag zu kündigen, bislang erfolglos blieben. Doch wie die Verbraucherzentrale NRW auf Nachfrage diese Redaktion offenbart, sind Verträge mit Fitnessstudios besonders „tricky“. „Es ist immer maßgeblich, was im Vertrag drin steht“, so eine Sprecherin der Verbraucherzentrale NRW. „Man muss immer die vertraglich versprochene Vereinbarung mit dem vergleichen, was tatsächlich geboten wird. Wenn da ein Missverhältnis herrscht oder etwas nicht so ist, wie versprochen, dann raten wir den Verbrauchern immer, den Beitrag zu kürzen, oder Rückzahlungen zu verlangen. So etwa, wenn Duschen nicht funktionieren. Das rechtfertigt in der Regel nicht sofort eine Kündigung, aber eine Kürzung des Beitrags.“


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Auch auf der Seite der Verbraucherzentrale NRW heißt es zum Thema Kündigungsrecht in Fitnessstudios: „Freizeitsportler müssen ihre Zahlungsverpflichtung meist bis zum Ende ihrer Vertragslaufzeit durchhalten – egal ob sie trainieren oder pausieren. Eine frühere Kündigung ist häufig nur bei unwirksamer Laufzeit oder einem wichtigen Grund möglich.“ Der Verbraucherzentrale ist der Fall aus Dortmund bislang allerdings unbekannt, so können sie keine konkreten Angaben dazu machen.

Mehrere Anfragen von DER WESTEN bei dem Fitnessstudio-Betreiber blieben bis heute unbeantwortet. Auch der Stadt Dortmund sind die Mängel vor und im Gebäude bislang unbekannt geblieben. Nach Hinweis dieser Redaktion wollen sie allerdings zeitnah eine Bauaufsicht vorbeischicken, die „zunächst einen Kontrollbesuch vor Ort machen“ wird. „Das Ergebnis müssen wir abwarten“, so eine Sprecherin.