Einen Geldspeicher für 300 Millionen Euro benötigt in Dortmund nicht einmal der BVB. Wir verraten, wer das Riesending an der B1 in Aplerbeck baut.
Dortmund.
Es ist die wohl teuerste Lagerhalle weit und breit: 300 Millionen Euro kostet der Geldspeicher der Deutschen Bundesbank, der an der B1 in Aplerbeck gebaut wird. Am Donnerstag war der erste Spatenstich. Wir stellen die Pläne vor.
Auf dem 80.000 Quadratmeter großen Gelände an der B1, auf dem einst eine Kaserne und Klinikgebäude standen, entsteht ein Gebäudekomplex mit großer Lager- und Verladehalle und mehreren Nebengebäuden. Hier soll Bargeld eingelagert werden – wie viel, wird natürlich nicht verraten. Die Filiale ist dabei Umschlagstation für Banken und andere Geldinstitute.
Die neue Filiale ersetzt die bisherigen Bundesbank-Filialen in Dortmund, Bochum, Essen, Hagen und Düsseldorf. Rund 200 Mitarbeiter der Bundesbank werden hier arbeiten.
Tresor so groß wie 25 Einfamilienhäuser
Gebaut werden nach dem Konzept des Architekturbüros „agn Niederberghaus“ vier Gebäude mit einem Raumvolumen von 280.000 Kubikmetern. Zu dem Hauptgebäude gehört auch ein Hochregallager als Tresor, in den allein rund 25 Einfamilienhäuser passen würden. An 15 Ladehallen – zwölf für Papiergeld und drei für Münzgeld-Transporte – können Geldtransporter andocken, um das Geldgeschäft sicher und diskret abzuwickeln. Zwei Gebäude dienen als Zufahrtsschleuse und Servicebereich für Großkunden. Die Kunden mit kleineren Geldgeschäften werden im Eingangsgebäude empfangen.
Die Sicherheitsanforderungen an den Geldspeicher sind enorm. So entsteht rund um den Gebäudekomplex ein Wassergraben. Das Gelände ist nur über besonders gesicherte Zufahrtsschleusen erreichbar. Nicht zuletzt wird in der neuen Filiale modernste Logistik-Technik genutzt. Vieles ist automatisiert. So soll es in dem Geldspeicher fahrerlose Transportsysteme geben.
Auch ökologisch will die Bundesbank Zeichen setzen. So gibt es eine Geothermie-Anlage zur Wärme und Kälteversorgung. Auf der Dachfläche des Hauptgebäudes mit Tresor und Verladehallen werden mehr als 5000 Quadratmeter Photovoltaik-Flächen installiert. Die Regenwasserentwässerung wird für die Dachbegrünung genutzt und fließt in den Wassergraben.
Betrieb soll im zweiten Quartal 2019 sein
Zur Zeit wird der Boden ausgehoben. Wegen des schwierigen Untergrund ist eine Pfahlgründung für den Gebäudekomplex nötig. Die Rohbauarbeiten beginnen dann im kommenden Jahr. Dann soll auch der Grundstein gelegt werden. Das Richtfest soll gut ein Jahr später im Sommer 2017 gefeiert werden. Im November 2018 soll der Neubau fertig sein. Der Betrieb könnte dann im zweiten Quartal 2019 aufgenommen werden.