Dortmund.
Weihnachten ist, wenn 12.000 Menschen in eine – zugegebenermaßen – sehr große Halle pilgern, dabei Weihnachtsmann-Kostüme tragen und Campino auf eine Triangel drischt. Nicht ganz deine Definition von Besinnlichkeit am Fest des Herrn? Egal, war geil.
Die Düsseldorfer Punk-Heroen spielten am Montag ihr erstes von zwei Weihnachtskonzerten in der Dortmunder Westfalenhalle und zeigten sich dabei in altchristlicher Tradition geschenkfreudig.
Besonderes Präsent für BVB-Fans
Vor allem für die BVB-Fans im Rund hatte Frontmann Campino ein besonderes Präsent. So sang der 55-Jährige „Es gibt nicht viel auf dieser Welt, woran man sich halten kann, manche sagen Borussia…“.
Liebe mit Borussia gleichsetzen, damit gewinnt man in Dortmund Herzen. Wobei die Band es an diesem Abend wohl auch ohne den kleinen Trick geschafft hätte.
Fast drei Stunden hielten die Düsseldorfer durch, gaben den Bitten nach Zugabe gleich dreimal nach und spielten neben wenigen neuen Songs („Wannsee“, „Alles passiert“), einigen Weihnachtsliedern (Joan Baez-Cover „The little drummer boy“, Slade-Cover “ Merry Christmas everybody“) fast ausschließlich Klassiker.
Lied an Campinos Vater
Darunter so Perlen wie das Lied an Campinos Vater „Draußen vor der Tür“, Opelgang oder den Publikums-Wunsch „Verschwende deine Zeit“. Dass es an manchen Stellen in der Halle Soundproblemchen gab, zwischendurch kam der Ton doppelt, geschenkt.
Die Toten Hosen zeigten, was man ihre Fans von ihnen erwarteten. Emotion. Leidenschaft. Schweiss. Was will man mehr am ersten Weihnachtstag?!
Am Dienstagabend geben die Hosen ihr zweites Weihnachtskonzert in Dortmunds Westfalenhalle 1.
Einlass ist ab 18 Uhr.