Einen Tag nach dem versuchten Brandanschalg auf eine zukünftige Flüchtlingsunterkunft in Kemminghausen gibt es bislang noch keine neuen Hinweise. Das Landeskriminalamt untersucht jetzt die sichergestellten Molotow-Cocktails.
Dortmund.
Aktualisierung, Montag, 16.59 Uhr:
Konkrete Hinweise auf den oder die Täter, die in der Nacht zu Sonntag versucht haben, eine zukünftige Flüchtlingsunterkunft in Kemminghausen in Brand zu stecken, gibt es laut Staatsanwaltschaft Dortmund bisher noch nicht. Molotow-Cocktails, die im Gebäude gefunden wurden, wurden zum Landeskriminalamt gesandt.
Dort untersuchen Spezialisten den Aufbau der Flaschen und deren Inhalt, auch nach Fingerabdrücken und DNA-Spuren werden gesucht. Das geschieht auch mit den eingeschlagenen Fenstern in der Unterkunft. Hier waren neben Brandmittelspürhunden auch sogenannte „Mantrailer-Hunde“ im Einsatz. Sie sind in der Lage, Menschen über viele Kilometer zu verfolgen.
Auch Nachbarn in der Umgebung der ehemaligen Minister-Stein-Förderschule wurden und werden laut Staatsanwältin Sandra Lücke befragt. Lücke: „Es ist eine umfangreiche Spurensuche.“
Erste Meldung, Sonntag, 8.27 Uhr:
Versuchte Brandstiftung in einem geplanten Asylbewerberheim: Wie die Dortmunder Polizei mitteilt, haben Unbekannte wohl versucht, ein Feuer in einem Gebäude am Gretelweg zu legen. In der ehemaligen Schule sollen bald Flüchtlinge untergebracht werden.
Gegen 2.18 Uhr in der Nacht zu Sonntag habe ein Zeuge das Klirren einer Scheibe der ehemaligen Minister-Stein-Förderschule gehört. Nach wenigen Minuten trafen Feuerwehr und Polizei ein und stellten „Rauchentwicklung“ fest. Offenes Feuer habe sich jedoch nicht entwickelt. Die Dortmunder Polizei hat eine Sonderkommission eingesetzt. Nach ersten Ermittlungen müsse von vorsätzlicher Brandstiftung ausgegangen werden.
Das Gebäude am Gretelweg in Kemminghausen ist unbewohnt und bislang noch nicht für die Unterbringung der Flüchtlinge umgebaut. Am Sonntag werden mehr als 1500 neue Flüchtlinge am Dortmunder Hauptbahnhof erwartet, die mit Zügen über München und Österreich aus Ungarn kommen. Wer in der Nacht am Gretelweg etwas Auffälliges bemerkt hat, meldet sich bei der Polizei unter Tel. (0231) 1 32 74 41.
2015-09-06 08:27:00.0