Der Aufruhr um die Beschlagnahmung von über 20 Tauben nimmt in Bochum noch immer kein Ende. Zwar hat das Tierheim Bochum längst die Reißleine gezogen und angekündigt, dass es auf dem Facebook-Kanal erstmal ruhig bleiben wird. Doch der Schock dürfte bei den Mitarbeitern noch immer tief sitzen.
Nur einen Tag, nachdem sich das Tierheim Bochum mit einem emotionalen Posting im Netz an seine Community wandte, wollte auch die Stadt nicht mehr länger schweigen. Und sie bringt jetzt neue Details zum Tier-Eklat ans Licht!
++ Hunde-Schicksal ist für Tierheim Bochum Stich ins Herz – „Das tut einem in der Seele weh“ ++
Bochum: Taubenschlag länger im Visier der Stadt
Konkret sorgen derzeit 20 Vögel aus einem Bochumer Taubenschlag in der Revierstadt für Aufruhr. Der Vorwurf zahlreicher Nutzer im Netz: Die Tiere sollen unrechtmäßig vom Veterinäramt beschlagnahmt und ins Tierheim gebracht worden sein (hier mehr dazu).
Weitere News aus Bochum:
Doch was wohl kaum einem Tierfreund bekannt gewesen sein dürfte: Der Zustand der Tiere war der Stadt nicht erst seit Anfang Dezember ein Dorn im Auge. Schon im März 2022 konnten die städtischen Mitarbeiter bei einer Bochumer Taubenvoliere feststellen, „dass in einem für 50 Tiere ausgelegten und genehmigten Taubenschlag 150 Tiere gehalten wurden“. Die Haltung der Tiere wurde damals als „tierschutzwidrig“ eingestuft, besonders im Hinblick auf den schrecklichen Zustand zahlreicher Tiere. „Die Verantwortlichen wurden explizit auf die Notwendigkeit einer Reduktion der Tieranzahl hingewiesen.“
Im Sommer diesen Jahres soll dem Taubenschlag-Betreiber dann ein Konzept zur Reduzierung der Tiere vorgelegt worden sein. Ohne Erfolg. Nach wie vor hielt er 150 Tauben in der viel zu kleinen Voliere. Bei der jüngsten Kontrolle am 5. Dezember ergriff das Bochumer Veterinäramt dann drastische Maßnahmen. 20 Tiere, deren Zustand den Mitarbeitern am meisten Sorge bereitete, wurden beschlagnahmt und zur weiteren Untersuchung ins Tierheim der Stadt gebracht.
Stadt verurteilt Bedrohungen „auf das Schärfste“
Doch obwohl Stadt und Tierheim zum Wohle der Tiere handelten, kochten die Gemüter über. „In den vergangenen Tagen sind wegen dieses Einsatzes für das Tierwohl Mitarbeitende des Tierheims und der Stadt in unerträglicher Form bedroht worden“, fasst die Stadt zusammen. „Das verurteilen wir auf das Schärfste und rufen dazu auf, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren.“
Ob diese Ansage der Stadt dem Aufruhr um die Tiere allerdings ein Ende bereiten wird, bleibt abzuwarten. Denn auch unter dem Beitrag der Stadt Bochum auf Facebook vom Donnerstag (7. Dezember) tummeln sich wieder zahlreiche negative Antworten in der Kommentarspalte, die weiterhin gegen ihren Entschluss hetzen.