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Frau wollte nur helfen – und wurde brutal auf dem Friedhof vergewaltigt: Das Protokoll des Grauens im Prozess gegen Sascha B.

Frau wollte nur helfen – und wurde brutal auf dem Friedhof vergewaltigt: Das Protokoll des Grauens im Prozess gegen Sascha B.

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Foto: Peter Sieben

Bochum. 

Die Anklageschrift ist nicht weniger als ein Protokoll des Grauens: Immer wieder zwang der Angeklagte sein Opfer zum Sex, schlug die 33-Jährige mit einem Stein, schleifte sie an den Haaren über den Boden.

Das jedenfalls wirft die Staatsanwaltschaft dem 30 Jahre alten Sascha B. vor. Er sitzt am Donnerstag im Bochumer Landgericht, muss sich wegen Vergewaltigung verantworten.

Angeklagter schon als Sexualtäter bekannt

Eingesunken sitzt Sasche B. auf seinem Stuhl, blickt nach unten, während die Anklageschrift verlesen wird. „Er kann wohl selbst nicht erklären, warum er das getan hat“, sagt sein Verteidiger Michael Emde am Rand des ersten Prozesstages.

B. war schon einmal wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung verurteilt worden, nahm an einem Programm für rückfallgefährdete Täter teil.

Passiert ist die Tat, wegen der er jetzt angeklagt wurde, am 18. Februar. Furchtbares Detail: Das 33 Jahre alte Opfer wollte Sascha B. anfangs eigentlich helfen.

Opfer sprach B. an, weil er nur ein T-Shirt trug

Die junge Frau war nach einem Discobesuch in der Bochumer Innenstadt unterwegs. Gegen 6.30 Uhr traf sie auf den Angeklagten.

Der war an dem kalten Morgen auffällig dünn bekleidet, trug am Oberkörper nur ein dünnes T-Shirt. Die 33-Jährige fragte B. deshalb, ob er Hilfe brauche.

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Die beiden beschlossen, ein Stück gemeinsam zu gehen – und nahmen eine Abkürzung über den Blumenfriedhof an der Harpener Straße.

Dort zog B. der Frau unvermittelt die Kapuze von hinten über den Kopf und würgte sie, so die Anklage.

So brutal ging der Täter vor

Die Frau wehrte sich zunächst, zerriss dem Täter das Shirt. „Doch in Todesangst ging sie schließlich auf die Forderung des Angeklagten ein“, so die Staatsanwaltschaft.

B. soll die 33-Jährige aufgefordert haben, sich auszuziehen und ihn oral zu befriedigen. Als die Frau zögerte, schlug er ihr ins Gesicht. Um ihre Gegenwehr endgültig zu brechen, schlug er ihr schließlich mit einem Stein auf den Kopf.

Als das Handy der jungen Frau klingelte, gelang ihr zwar eine Wischbewegung über das Display – doch der Angeklagte entriss ihr das Telefon. Dann schlug er mehrfach ihren Kopf auf den Boden. Als die Frau einen letzten Fluchtversuch unternahm, rang er sie nieder, schleifte sie an den Haaren über den Boden.

Sascha B. und Opfer sollen beim nächsten Prozesstag aussagen

Die 33-Jährige erlitt dabei unter anderem eine Fraktur am Schienbein. Dann vergewaltigte B. sein Opfer, heißt es in der Anklageschrift.

Anschließend ging die verängstigte Frau mit ihm zu einer nahen Aral-Tankstelle an der Castroper Straße, wo der Täter in ein Taxi stieg und weg fuhr. Fünf Tage später wurde er gefasst.

Der erste Prozesstag war nach der Verlesung der Anklageschrift bereits vorbei: Eine Sachverständige konnte den Termin nicht wahrnehmen.

Beim nächsten Prozesstag am 28. Mai werden Sascha B. und auch das Opfer aussagen – voraussichtlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit.