IG Metall ruft am Montag, 24. März, am Rande der Verhandlungen über den Sozialtarifvertrag zu einer Kundgebung in Bochum auf. Die Veranstaltung trägt das Motto „Opelaner brauchen Zukunft“. Derweil gibt es einen neuen Termin für die Verhandlung der Einenkel-Klage vor dem Landgericht Darmstadt.
Bochum.
Ein Jahr nach dem großen Solidaritätsfest wird die Opel-Belegschaft wieder außerhalb des Werks Flagge. Die IG Metall hat für kommenden Montag, 24. März, um fünf vor zwölf zu einer Kundgebung vor dem Hotel Renaissance am Ruhrcongress aufgerufen.
Dort treffen im Rahmen der Verhandlungen des Sozialtarifvertrags am Morgen Gewerkschaft, Betriebsrat und Opel-Vorstand zu ihrer nächsten Runde zusammen. Es ist das erste Mal, dass die Gespräche in der Stadt ausgetragen werden. „Wir haben gefordert, dass der Vorstand nach Bochum kommt. Das haben die Opelaner vermisst. Früher sind Vorstände trotz unangenehmer Nachrichten zu unseren Belegschaftsversammlungen gekommen“, sagt Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel.
Verbindliche und verbesserte Lösungen
„Zukunft für die Opelaner“ wird das Motto der Kundgebung lauten, zu der nicht nur die Beschäftigten der Frühschicht, sondern auch der Tag- und Nachtschicht erwartet werden. „Die Belegschaft wird kommen und Delegationen von anderen Betrieben sicher auch“, so Einenkel. Nachdem im Vorjahr Einigung über die Eckpunkte des Tarifvertrags erzielt worden war, gehe es nun unter anderem darum, „für verbindliche und verbesserte Lösungen bei den Austrittsprogramme und für Ersatzarbeitsplätze zu sorgen“, so der Betriebsrats-Chef.
Dass Ulrich Schumacher, Personalvorstand von General Motors Europa, am Mittwoch bei der Vorstellung der Opel-Jobbörse in Werk 1 angekündigt hat, er gehe von einer baldigen Einigung in den Tarifgesprächen aus, wertet Einenkel als Reaktion auf den Druck der Arbeitnehmerseite. Zwischenzeitlich sei der Eindruck entstanden, der Vorstand blockiere Gespräche.
Flagge für Interessen zeigen
Vor einem Jahr, als die gesamte Stadt noch um den Erhalt der drei Opel-Werke kämpfte, kamen am 3. März insgesamt 18.000 Menschen zu den Solidaritätsveranstaltungen in der Innenstadt. Diesmal dürften wohl 2000 bis 2500 Opelaner erscheinen und für ihre Interessen Flagge zeigen.
Derweil hat das Landgericht Darmstadt einen bereits zweimal verschobenen Prozess auf den 27. Mai terminiert. Es geht um die Klage von Rainer Einenkel, der in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsmitglied die Adam Opel AG verklagt hat. Sie habe, so sein Vorwurf, den Aufsichtsrat nicht korrekt über Pläne informiert, Ende 2014 die Zafira-Produktion von Bochum nach Rüsselsheim zu verlagern.