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Museum der Ruhr-Uni ermöglicht spannenden Blick in Antike

Museum der Ruhr-Uni ermöglicht spannenden Blick in Antike

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Foto: WAZ FotoPool / Ingo Otto
Die Münzausstellung „Augustus und das Römische Reich“ präsentiert eine Kollektion von 2000 Jahre alten Zahlungsmitteln.

Bochum. 

Einen Blick in die Welt der Antike kann man im Antikenmuseum der Ruhr-Universität jederzeit werfen. Zurzeit fällt der Zugang besonders leicht – über den Besuch der Sonderausstellung „Augustus und das römische Reich“. Die Welt vor 2000 Jahren lebt dabei wieder auf. Und zwar in Form von Münzen!

100 antike Zahlungsmittel sind im Münzkeller des Campusmuseums zu sehen, sie stammen aus Eigenbeständen, ergänzt um Leihgaben der Uni Münster und aus zwei Bochumer Privatsammlungen. Im August 2014 jährte sich der Todestag des ersten römischen Kaisers Augustus (63 v. Chr.-14 n.Chr.) zum 2000. Mal. Den meisten dürfte er durch seine Erwähnung in der Bibel bekannt sein, da unter seiner Herrschaft Jesus Christus geboren wurde und die junge Weltreligion sich ohne das von Augustus begründete Kaiserreich nicht so rasch hätte ausbreiten können.

Wechselvolle Geschichte

Augustus’ Herrschaft galt nach fast 100 Jahren der Bürgerkriege als erste lange Friedensepoche der römischen Geschichte und ist schon von den Zeitgenossen als „Pax Augusta“ (Frieden des Augustus) gefeiert worden. Sie hat zahllose numismatische Zeugnissen hinterlassen, nicht nur solche aus den kaiserlichen Münzstätten, sondern auch lokale Prägungen aus den Provinzen des römischen Imperiums. „In den vielen Typen und Bilder spiegelt sich die wechselvolle Geschichte jener Zeit“, so Dr. Karl-Ludwig Elvers von der Fakultät für Geschichtswissenschaft.

Die Ausstellung zielt aber nicht aufs Spezialistentum, im Gegenteil. Vielmehr soll durch die leicht zugängliche Präsentation gerade der Blick des interessierten Laien auf die Welt der Römer gelenkt werden. Es gibt ausführliche Info-Tafeln und Lupen zur Begutachtung der zum Teil kleinen Münzen. Die Geschichte des Kaisers Augustus als Alleinherrscher wird gerade auch durch die Münzprägung exemplarisch dargestellt. „Augustus war so etwas wie ein Medienstar, Bildnisse, Statuen, Büsten stellten ihn und sein Gefolge überall dar, vor allem aber waren es die Abbildungen auf den Münzen.Sie waren nicht nur Zahlungs-, sondern auch Propagandamittel“, so Prof. Dr. Cornelia Weber-Lehmann, Leiterin der Antikensammlung.

Kleine Kunstwerke

Entsprechend bilden die Münzen Erfolg und Akzeptanz des „Augusteischen Friedens“ in den Provinzen des Reiches und ihre besondere Bindung an den Kaiser ab, bezeugen aber auch die Regierungszeit seines Nachfolgers Tiberius.

Selbst wenn man nicht mit den Abläufen der römischen Geschichte vertraut ist, so hat die Ausstellung doch ihren ganz eigenen, ästhetischen Wert. Denn die Gold-, Silber- und Bronzemünzen sind so minutiös ausgeführt, dass es sich um kleine Kunstwerke handelt, über ihren materiellen Wert hinaus. Filigran gearbeitete Porträts, aber auch Details wie Pferdeköpfe oder Zahlen bezeugen das hohe handwerkliche Können der römischen Münz-„Designer“ und Stempelschnitzer.