- „Glaubst du, ich hab das Zeug zum Serienmörder?“
- Diese Frage stellte Heße einer ehemaligen Mitschülerin
- Sie hielt für einen Scherz, was ein Jahr später brutale Wahrheit wurde
Bochum.
Wenige Tage, bevor Marcel Heße im März den kleinen Jaden (†9) und seinen Freund Christopher umbrachte und zum Doppelmörder wurde, chattete er mit einer alten Schulfreundin.
Svetlana A. (18) sagte am Montag im Prozess gegen Marcel Heße aus. Gemeinsam gingen sie auf die Melanchton-Hauptschule in Herne. Sie lernte ihn als ruhige Person kennen, viel Kontakt hatten sie nicht.
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Nach der Schulzeit trafen sie sich bei einer berufsvorbereitenden Maßnahme wieder. Sie tauschten sich über ihre beruflichen Ziele aus. „Ich will klinische Fachangestellte werden. Du nicht auch?“, fragte sie ihn. „Ich schaue nebenbei noch nach Altenpflege“, antwortete Heße und fragte sie: „Was hältst du davon, wenn ich ins Kloster gehe? Du weißt ja, dass ich Buddhist bin.“
Heße bewarb sich später bei der Bundeswehr. Die lehnte den schmächtigen Jungendlichen jedoch ab. Darauf schrieb er an A.: „Bundeswehr wollte mich nicht, weil Brille zu stark.“
„Denkst du, ich habe das Zeug zum Serienmörder?“
Was allerdings überhaupt nicht zu dieser Aussage passt, ist diese Frage: „Denkst du, ich habe das Zeug zum Serienmörder?“, fragte er A. schon am 10. März 2016 im Chat. Sie hielt für einen Scherz, was gut ein Jahr später brutale Wahrheit wurde.
Niemals, sagt A. im Zeugenstand, wäre sie auf die Idee gekommen, dass Heße bereits ein Jahr zuvor offensichtlich darüber nachdachte, einen Mord zu begehen. Sie hielt seine damalige Chatnachricht für einen schlechten Scherz.