- Marvin starb im Kampf für den IS
- Zuvor hatte er sich stark verändert
- Vater Christian spricht über seine Geschichte
Bochum.
Als Marvin aus Bochum 18 ist, konvertiert er zum Islam, reist nach Syrien und stirbt im Irak im Kampf für den sogenannten Islamischen Staat.
Am Anfang verkaufte Marvin Rappe seinen Fernseher und die Stereoanlage, um das Geld an Brunnen für Afrika zu spenden, doch schon bald veränderte Marvin sich auch persönlich immer mehr.
Marvin kam 2014 von der Kundgebung nicht wieder
Sein Vater, Christian Rappe, hat mit Radio Bochum ein Interview geführt und erzählt, was damals mit seinem Sohn passiert ist. Der Vater hatte zuerst Verständnis, als Marvin zum Islam konvertierte, denn er schien in dieser Religion viele Antworten auf Fragen zu finden, die das Christentum ihm einfach nicht zu bieten schien.
Als die Familie 2014 in den Sommerurlaub nach Spanien fuhr, wollte Marvin lieber zu einer Kundgebung nach Braunschweig. Da Marvin 18 Jahre alt war, schien das kein Problem zu sein. Doch Marvin kam von der Kundgebung nie wieder nach Hause.
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Sprachnachricht aus Syrien
Als Marvin nach dem Urlaub nicht wieder kam, versuchte der Vater ihn vergeblich zu erreichen – jedoch ohne Erfolg. Im Interview erzählte der Vater nun, dass sich sein Sohn dann doch Ende August 2014 gemeldet hätte.
Doch anstatt wieder nach Bochum zu kommen, schickte er eine Sprachnacht aus Syrien:„Wo sind eure Menschenrechte? Wo, als Assad hier die Menschen getötet hat?“ Weiter heißt es „Menschen, unschuldige Kinder und Frauen von Flugzeugen bombardiert werden. Von euern dreckigen Ländern, den dreckigen Politikern, die du wählst. Du tötest uns. Wenn mich hier jemand tötet, von denen mit dem Flugzeug, dann hast du mich mit getötet!“
Vater reiste mehrmals an die türkisch-syrische Grenze
Trotz der Vorwürfe, blieben Vater und Sohn in Kontakt. Der Vater reiste mit Hilfe von Schleusern sogar mehrmals an die türkisch-syrische Grenze. Auch wenn sich Christian und Marvin dadurch sehr nah waren – zwischen ihnen nur noch eine Mauer – doch Marvin wollte lieber beim IS bleiben.
Kurz darauf reiste Marvin in den Irak und starb dort im Kampf für den IS. Zwischen Marvins Ausreise aus Deutschland und seinem Tod lag nicht mal ein Jahr. Da sein Vater andere Eltern vor diesem Schicksal bewahren will, ging Christian Rappe damit nun an die Öffentlichkeit.
Drei Jahre nach dem Tod des jungen Mannes sei die Präventionsarbeit in Bochum jedoch schon besser aufgestellt. Laut dem dem Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit (IFAK e.V), haben sie in 6 Jahren demnach 270 Fälle bearbeitet.