In der Bochumer Jahrhunderthalle entsteht im Dezember eine Eislaufbahn. Damit knüpft die Stadt an die Tradition des 2003 geschlossenen Eistreffs an.
Bochum.
13 Jahre nach der Schließung des Eistreffs erhält Bochum wieder eine Eislaufbahn – wenn zunächst auch nur für drei Wochen: Die Jahrhunderthalle verwandelt sich am Jahresende in den „1. Eis-Salon Ruhr“.
Ein Vierteljahrhundert war der Eistreff am Steinring eine der beliebtesten Freizeitstätten. 2003 kam das Aus. Heute stehen hier Einfamilienhäuser. „Seither gibt es in Bochum zwar noch viele Eislauffreunde, aber keine Eishalle mehr. Das soll, das wird sich ändern“, sagt der Chef der Bochumer Veranstaltungs-GmbH (bovg), Andreas Kuchajda.
DJs, Licht und Eisstockschießen
Monatelang wurde geplant, kalkuliert, technische Expertisen eingeholt, Sponsorensuche betrieben. Nunmehr ist klar: Vom 10. bis 30. Dezember führt die bovg die Bochumer und ihre Besucher erstmals aufs Glatteis. In der Jahrhunderthalle wird eine 90 mal 15 Meter große Eisfläche angelegt, auf der die Kufen-Fans (es gibt auch einen Schlittschuhverleih) täglich ab 10 Uhr ihre Bahnen ziehen. Dabei sollen die Vormittage insbesondere den Schulen gehören.
Die Eintrittspreise sollen „bewusst familienfreundlich“ gestaltet werden, betonen bovg-Chef Kuchajda und Oberbürgermeister Eiskirch.
Für Erwachsene sind
7 Euro, für Kinder 5,50 Euro vorgesehen. Wer sich ohne Schlittschuhe im „Eis-Salon“ vergnügt, soll 1,50 bis 2 Euro zahlen.
Nicht gefährdet erscheint die 1Live-Krone. Der Radiopreis wird stets rund um den Nikolaustag verliehen. Die Eissaison startet vier Tage später.
Beim bloßen Laufen wollen es die Salon-Macher nicht belassen. Diskjockeys und eine stimmungsvolle Licht-Installation sollen die Zeit auf dem Eis zum Erlebnis machen. Es gibt eine eigene Fläche für Eisstockschießen. Und auch abseits sollen sich die Gäste wohlfühlen. Dazu dienen eine Gastronomie und eine „Eis-Lounge“. Das Konzept orientiert sich am Zeltfestival Ruhr, das jeder zweite Besucher ansteuert, ohne in eines der Konzerte zu gehen.
Eishalle in historischer Industriekulisse
„Ein Eishalle in dieser historischen Industriekulisse ist in Deutschland einmalig“, schwärmte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch am Freitag bei der Vorstellung des Projekts. 200.000 Euro investiert die Hallengesellschaft in die Ausstattung und die anspruchsvolle Technik, bei der das 1350 Quadratmeter große Areal mit Banden eingefasst und vereist wird. Eine lohnende Geldanlage, meinen Kuchajda und Eiskirch, soll das Eislaufen im Westpark doch zur dauerhaften Einrichtung werden. In diesem Jahr seien wegen einer lange feststehenden Hallenbelebung Anfang Januar 2017 nur 20 Veranstaltungstage möglich. Bei der zweiten Auflage zum Jahreswechsel 2017/18 soll die Laufzeit auf den Januar mit dann 32 Öffnungstagen ausgeweitet werden.
Wichtig sind den Veranstaltern die „moderaten Eintrittspreise“ (Info-Kasten), die sich an den Tarifen der Eisbahn auf der Zeche Zollverein in Essen orientierten. „Das wird ein Renner“, glaubt der OB und sieht sich von der ersten Resonanz bestätigt: „Mehrere Bochumer Unternehmen haben den ,EisSalon’ bereits für ihre Weihnachtsfeiern im Dezember gebucht.“