„Terrorist ist, wer glaubt, er sei Herrscher über Leben und Tod“, heißt es in der „Bochumer Erklärung“, die nach dem Terror in Paris verfasst wurde.
Bochum.
„Wir ächten den Terror. Wir achten uns. Terror darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Terror und Demokratie schließen sich gegenseitig aus“, heißt es in der „Bochumer Erklärung“, die auf der Gedenkfeier zum Volkstrauertag vorgelesen wurde. „Terrorist ist, wer glaubt, er sei Herrscher über Leben und Tod. Terrorist ist, wer denkt, er sei Herrscher über Wahrheit und Irrtum. Wer sich an Gottes Stelle setzt, ist Terrorist.“
Unterzeichnet wurde die Erklärung auch von Vertretern der katholischen und evangelischen Kirchen sowie der jüdischen Gemeinde und der Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen.
„Diejenigen, die an Gott glauben, sind sich mit denen, die nicht an Gott glauben, darin einig: Terror kann nicht gottgewollt sein. Eine Idee, die Menschenopfer verlangt, ist barbarisch. Eine Kultur, die den Tod will und nicht das Leben, ist eine Kultur des Todes.“ Weiter heißt es: „Wir achten uns, gerade weil wir verschieden sind, weil wir verschiedene Ansichten haben, weil wir Konflikte demokratisch regeln und ohne Gewalt.“
Schüler sangen Lied von Edith Piaf
Rund 80 Besucher waren am Sonntag in die Aula des Gymnasiums an der Querenburger Straße gekommen. Erstmals fand die jährliche Gedenkfeier dort statt, nachdem bisher an der Pauluskirche und Propsteikirche der Kriegsopfer gedacht worden war. Diesmal aber wurden auch Schüler des Gymnasiums mit eingebunden. Wegen der Pariser Anschläge änderten sie ihr ursprünglich geplantes Programm, das sie im Unterricht über Zwangsarbeiter und andere Opfer des Krieges erarbeitet hatten. Sie sangen zum Beispiel das berühmte Lied der Französin Edith Piaf „Non, je ne regrette rien.“ Zu deutsch: „Ich bedauere nichts.“ Damit wollten sie den Gedanken der Freiheit bekräftigen, die der Terror bekämpfen will.
Regierungspräsidentin Diana Ewert bedankte sich ausdrücklich bei den vielen Menschen, die dafür sorgen, dass diejenigen, die vor dem Terror nach Deutschland geflohen sind und fliehen, hier Schutz finden können. Viele tausend ehrenamtliche Menschen seien dies, und Mitarbeiter der Landesverwaltung, Städte, Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und vieler Hilfsorganisationen. Sie würden „bis an die Grenze der Belastbarkeit arbeiten“.