Bochumerin macht ungewöhnliche Entdeckung am Kemnader Stausee – doch es ist nicht das, was sie denkt
Bochumerin entdeckt Krebstier im Kemnader Stausee
Die Spaziergängerin hält es für einen Hummer
Doch es handelt sich um einen anderen Wasserbewohner
Und der bereitet große Probleme
Bochum.
Sie traute vergangene Woche ihren Augen kaum. Beim Spaziergang um den Kemnader Stausee machte eine Bochumerin, die namentlich nicht genannt werden will, eine Entdeckung im Gewässer und war „einfach nur baff“.
Die Spaziergängerin hatte einen tierischen Bewohner erspäht, den sie nicht in der Kemnade erwartet hätte. Etwa 25 Zentimeter groß war er mit gewaltigen roten Scheren. Sein äußerliches Erscheinungsbild erinnerte an einen Hummer. Sie knipste ein Beweisfoto und teilte ihre Entdeckung anschließend in einer Bochumer Facebook-Gruppe.
Entdeckung im Kemnader See ist kein Hummer
In der Gruppe klärte sich der Irrtum schnell. Denn das, was die Bochumerin als Hummer identifiziert hat, ist in Wirklichkeit ein Flusskrebs. Das bestätigt auch Wolfgang Schweer (66) aus Gevelsberg: „Das ist eindeutig ein Roter Amerikanischer Sumpfkrebs“, so der Vorsitzende des Angel- und Gewässerschutzvereins Ennepe.
Die kommen ursprünglich aus dem heißen US-amerikanischen Louisiana, weiß der 66-Jährige. Doch auch in unseren Breitengraden fühlen sich die Krebstiere offenbar pudelwohl. „Die sind äußert anpassungsfähig“, so der Gevelsberger. Und leider sind sie auch ein Problem.
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Amerikanische Flusskrebse verbreiten Krebspest
Für die manche Krebsgattungen sind die diese Exemplare eine Plage. Denn „die amerikanischen Flusskrebse tragen einen Pilz in sich, der unsere heimischen Arten ausrottet“, sagt Schweer.
Krebspest nennt sich die Verbreitung der Pilzsporen, die den Tod für die heimischen Tiere bedeutet. Für den Menschen seien die Sporen jedoch ungefährlich. Die erfreuen sich in der Regel aus zwei Gründen am amerikanischen Flusskrebs.
Menschen züchten Flusskrebse
Zum einen schmecken sie hervorragend, weshalb die Krebstiere insbesondere in China und den USA tonnenweise gezüchtet werden. Zum anderen landen die roten amerikanischen Flusskrebse häufig im Aquarium. „Sie sind wegen ihrer roten, schwarz-gepunkteten Scheren bei Aquarianern sehr beliebt“, so der Ruheständler aus Gevelsberg.
Das findet auch die Bochumerin, die so einen Krebs noch nie zuvor an der Kemnade gesehen hat: „War mal eine neue Sehenswürdigkeit und sehr schön.“