Lünen.
„Wir haben schwach begonnen und dann stark nachgelassen“, hat BW Alsteddes Co-Trainer Thomas Audehm trotz des letzten Platzes und drei Pleiten zum Start seinen Humor noch nicht ganz verloren.
Über den Ernst der Lage ist sich Audehm aber sehr wohl bewusst: „Unsere jungen Spieler werden nervös und auch die Zuschauer sind alles andere als begeistert.“ Aber auch die nähere Zukunft sieht nicht gerade rosig aus. „Von unseren 22 Leuten im Kader sind gerade 14 da, der Rest ist verletzt und fällt länger aus“, so Audehm. Auch trainingsmäßig müssen die Blau-Weißen wegen des Platzumbaus Abstriche. Auf der Wiese am Schäferweg ist wegen der letzten Regenfälle kein Üben mehr möglich, so dass nun mittwochs und freitags in Beckinghausen gekickt wird.
Dennoch zählen für Audehm nun keine Ausreden mehr. „Mit Capelle und Vinnum haben wir zwei lösbare Aufgaben vor der Brust, da wollen wir den Anschluss an das Mittelfeld unbedingt herstellen“, sagt der Co-Trainer.
Immer noch stark verschnupft ist Alexander Lüggert, was allerdings weniger am 4:1-Erfolg über Seppenrade liegt, sondern an einer Grippe, die den Spielertrainer erwischt hat. „Denn unzufrieden bin ich mit der letzten Partie nicht, auch wenn teilweise das nötige Tempo und die Konsequenz gefehlt haben, aber wir wurden auch nicht wirklich gefordert.“ Gegen die ultra-defensiven „Feldhandballer“ aus Seppenrade, die in Hälfte zwei ihren Strafraum mit zehn Spielern verteidigten, sprach Lüggert Joker Bayram Eser ein dickes Lob aus: „Als typischer Strafraumstürmer war er auch gegen mehrere Gegenspieler immer anspielbar und hat für mächtig Wirbel gesorgt.“
„Unsere drei Unentschieden kann man drehen und wenden wie man will“, entscheidet sich Trainer Erik Sobol dann aber doch eher für die positive Seite: „Immerhin sind wir noch ungeschlagen und sollten mit unserer jungen Mannschaft die nötige Geduld haben.“ Intensiv arbeitet der Coach seit Wochen an den Laufwegen. „Wie man auch beim 0:0 gegen Massen sehen konnte, wird der Ball einfach zu langsam von hinten herausgespielt, gerade aus dem Mittelfeld kommt dann einfach zu wenig“, so Sobol. Nun müssen die TuSler in den nächsten vier Wochen auch noch auf Kapitän Kevin Genter verzichten, der zu einem langen Amerika-Urlaub aufbricht. Zudem verletzten sich in Massen Golombek und Youngster Williamson.