Seit 2007 spielt Sebastian Vettel im Formel-1-Geschäft mit und ist von den Rennstrecken dieser Welt nicht mehr wegzudenken.
Doch der Beruf des Rennfahrers hat auch seine Schattenseiten. Kaum eine andere Tätigkeit steht so im Kontrast zur Klima-Bewegung wie diese. Kaum verwunderlich, dass eine Aussage von Rennfahrer und gleichzeitig Klimaschutz-Fürsprecher Sebastian Vettel deshalb erneut für Diskussionen sorgt.
Sebastian Vettel: „Ja, ich wähle grün!“
In einem Interview mit „Spiegel Online“ ergreift Sebastian Vettel jetzt klar Partei – für die Grünen: „Im Moment schreibt fast jede Partei Klimaschutz auf ihre Fahne und ins Programm. Die Frage ist, bei wem passiert wirklich etwas. Ja, ich werde grün wählen.“
Der Formel-1-Fahrer setzt sich seit Jahren für den Klimaschutz ein und plädiert auch in seiner Branche für ein Umdenken. Doch für viele Menschen unverständlich, wie ein Rennfahrer, der jedes Wochenende aufs Neue schädliche Abgase in die Luft schleudert und mit Team und Material von Rennort zu Rennort fliegt, sich als umweltbewusster Mensch ausgeben kann.
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Auch der Ex-Weltmeister hat sich diese Frage schon gestellt: „Als ich vor Jahren angefangen habe, auf Nachhaltigkeit zu achten, musste ich mir natürlich die Frage stellen, ob ich nicht ein Heuchler bin. Einerseits belaste ich durch meine Arbeit die Umwelt, andererseits propagiere ich Dinge, um die Umwelt zu schützen.“ Seitdem vermeide er unnötige Flüge zu nahgelegenen Rennstrecken, fahre privat E-Autos und achte auf die Tierhaltung bei seinem Fleischkonsum.
Der CDU-Berater Axel Wallrabenstein kann dennoch nur lachen: „Zahlt Steuern in der Schweiz, fliegt im Privatjet um die Welt. Rast seit Jahren völlig umweltfeindlich über Pisten. Wie heuchlerisch kann man eigentlich unterwegs sein?“
Und mit seiner Meinung ist der 57-Jährige nicht alleine.
Sebastian Vettel erntet Shitstorm
Als der Formel-1-Pilot direkt auf die Kritik angesprochen wird, antwortet der 33-Jährige so: „Zunächst einmal bin ich generell der Auffassung, dass Widerspruch munter macht.“
Was folgt, ist ein Shitstorm im Netz. Wir haben mal ein paar Reaktionen gesammelt:
- „Hätte er doch einfach den Mund gehalten.“
- „Würde mal behaupten, dass Vettel mehr für die Umwelt tut, wenn er einen Tag einfach mal nicht zur Arbeit kommt.“
- „Seit 2007 in der Formel 1 fahren und nun die Grünen wählen – Vettel ist das Paradebeispiel für den grünen Ablasshandel.“
- „In ein paar Jahren seiner Karriere hat er die Umwelt mehr belastet als die meisten Menschen im ganzen Leben. Aber jetzt mit dem Umwelt Gesülze ankommen.“
- „Heuchlerisch.“
- „Gibt es in dieser Thematik einen unglaubwürdigeren Kandidaten als einen F1 Millionär? Das dürfte selbst den Grünen unangenehm sein.“
- „Wahnsinn! Die Grünen freuen sich über Steuerflüchtling Vettel! Mehr Absurdität geht kaum.“