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Münster gegen Osnabrück – Schulen sagen Fußball-Spiel aus Angst ab

Münster gegen Osnabrück – Schulen sagen Spiel aus Angst ab

Aus Angst vor Ausschreitungen hat das Gymnasium Paulinum in Münster sein traditionelles Fußball-Spiel gegen das Osnabrücker Carolinum abgesagt.

Osnabrück/Münster. 

Aus Angst vor Krawallmachern hat das Gymnasium Paulinum in Münster sein traditionsreiches Fußballduell mit dem Osnabrücker Carolinum abgesagt. Eigentlich sollte das Spiel diesen Mittwoch auf der Sentruper Höhe in Münster angepfiffen werden. Es bestand aber die Sorge, dass eine kleine Gruppe ehemaliger Osnabrücker Schüler Randale macht, teilte das Paulinum mit. Bereits im vergangenen Jahr beim Freundschaftsspiel in Osnabrück sei diese Gruppe mit dem Einsatz von Pyrotechnik aufgefallen. Medien hatten am Dienstag über die Absage berichtet.

Beide Schulen entscheiden seit vielen Jahren auf dem Fußballplatz, wer für ein Jahr den Titel „Älteste Schule Deutschlands“ tragen darf. Beide Schulen führen ihre Gründung auf den Frankenkaiser Karl den Großen zurück.

Paulinum bezeichnet Krawallmacher als „Hooligans“

Das Münsteraner Gymnasium bezeichnet die Krawallmacher als Teil der Osnabrücker Hooligan-Szene. So weit wollte der Leiter des Carolinums, Helmut Brandebusemeyer, nicht gehen. Einige Ehemalige seiner Schule seien häufiger in der Ostkurve des VfL Osnabrück anzutreffen. „Das sind ganz begeisterte VfL-Fans“, sagte er.

Er habe einen seiner ehemaligen Schüler aus diesem Kreis vergeblich gebeten, dass die Ehemaligen dieses Jahr nicht bei dem Spiel dabei sind, sagte Brandebusemeyer. In der Folge habe sein Kollege aus Münster das Spiel kurzfristig abgesagt. „Ich trage diese Entscheidung mit“, sagte Brandebusemeyer.

Vermüllung und Beschimpfungen

Das Spiel soll der Freundschaft der beiden Gymnasien dienen. Bei Schulveranstaltungen seien Alkoholkonsum, Rauchen und das Abbrennen von Bengalos verboten. Im vergangenen Jahr sei nicht nur der Platz vermüllt worden, die Münsteraner Schüler seien beim Spiel in Osnabrück auch beschimpft worden. „Diese Sprache wollen wir nicht. Und die Vermüllung wollen wir auch nicht“, sagte Brandebusemeyer.

Jetzt soll das Duell erst einmal ein Jahr aussetzen. Der Schulleiter hofft, dass die Ehemaligen dann auch mehr Distanz zu dem Thema gewinnen. „Vielleicht sehen sie auch ein, dass sie die Verursacher sind.“ (dpa)