Der Herner EV eröffnet die neue Oberliga-Saison mit einem Hammerspiel. Zum Auftakt am 4. Oktober empfangen die Gysenberger die Frankfurter Löwen, kaum weniger schwer dürfte die erste Auswärtsaufgabe zwei Tage später bei den Kassel Huskies werden.
Vom Schicksal benachteiligt fühlt man sich beim Aufsteiger jedoch nicht – im Gegenteil. „Das haben wir bewusst so terminiert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Clubs anfangs noch nicht ihre volle Spielstärke haben“, erläutert Jürgen Schubert, Geschäftsführer der Gysenberghallen GmbH. Zudem könnte die vermeintliche „Mission impossible“ am ersten Meisterschaftswochenende auch ganz schnell ins Gegenteil umschlagen.
Gerichtsurteil steht noch aus
Dann nämlich, wenn das Zerwürfnis zwischen dem Deutschen Eishockey-Club und den abtrünnigen Zweitligisten mit einem Gerichtsurteil beendet wird. Je nach Ausgang des Rechtsstreits könnten Frankfurt und Kassel doch noch den Sprung in die ersehnte Zweitklassigkeit schaffen, was das Zehnerfeld der Oberliga West aber nicht reduzieren würde. „Auch in diesem Fall würden Mannschaften aus Frankfurt und Kassel in unserer Liga an den Start gehen, dann aber nur als Lightversion“, erklärt Jürgen Schubert. In diesem Fall müssten dann die in die Regionalliga eingruppierten 1b-Vertretungen des hessischen Topduos, eventuell unter dem Namen des jeweiligen Stammvereins, in die Bresche springen.
Andere Nachrücker wird es nicht geben. Nach dem Rückzug von Dortmund, Herford und Krefeld komplettiert nun doch der Neusser EV die Oberliga, nach-dem er sich im Frühjahr noch vehement gegen einen Zwangsaufstieg gewehrt hatte.
Wohl nur, um die eigene 1b in der NRW-Liga zu halten, ließen sich die Rheinländer letztlich doch auf das Abenteuer Oberliga ein. Eine mögliche Alternative wären die Eisadler Dortmund gewesen, doch der Nachfolgeverein des EHC winkte ab. Man sei sportlich nicht für die dritte Liga aufgestellt und bevorzuge einen Neuanfang in der NRW-Liga, hieß es von der Strobelallee.
Gespielt wird zunächst eine Einfachrunde bis Mitte Dezember, der ohne Unterbrechung eine Doppelrunde der besten Sechs bis Mitte Februar folgt. Die letzten Vier spielen mit den ersten Vier der Regionalliga West eine Qualifikationsrunde mit anschließenden Play-Offs im Modus Best-of-two.
Wie es dann mit welchem Ziel für die ersten Vier der Doppelrunde weiter geht, steht aufgrund der ungeklärten Situation in der zweiten Liga noch in den Sternen. Sicher scheint nur die Fortsetzung der aus den letzten Jahren bekannten Verzahnung der ersten Vier mit Vertretern des Nordens und Ostens. Der Platz des Westvertreters im DEB-Pokal würde dann von den Mannschaften auf Rang fünf und sechs ausgespielt.