Nach einem schwierigem Start in die Formel-1-Saison sah es zwischenzeitlich so aus, als würde Mercedes wieder dauerhaft die zweite Kraft hinter Red Bull werden. Doch der Schein trog – die Silberpfeile mussten in den vergangenen Wochen heftige Rückschläge hinnehmen. Immer wieder betonten die beiden Fahrer sowie Verantwortliche, wie schlecht das Auto sei.
Auch Hans-Joachim Stuck weiß um die Lage von Mercedes. Der ehemalige Formel-1-Pilot kennt Mercedes-Boss Toto Wolff bestens und weiß, was gerade in ihm vorgeht. Der Druck auf Wolff sei enorm – auch wegen eigener Interessen.
Formel 1: „Toto weiß, dass er liefern muss“
Nachdem man zwischenzeitlich gut unterwegs war und einige Podien sammeln konnte, setzte es für Mercedes in Brasilien einen dicken Dämpfer. Das Auto präsentierte sich schlecht und beide Fahrer hatten große Probleme. Lewis Hamilton kam nur als Achter ins Ziel, Teamkollege George Russell musste das Rennen frühzeitig beenden. „Es war das schlechteste Auto seit 13 Jahren“ betonte Teamchef Toto Wolff später.
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Mit Blick auf die verbleibenden zwei Rennen und den Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurswertung sind das keine guten Aussichten. „Wenn man Toto Wolf gut kennt – das darf ich mir erlauben zu sagen – dann weiß man, dass er sicherlich schlecht schläft, weil er einfach liefern muss. Es ist nicht nur so, dass er Mercedes repräsentiert. Er ist auch Anteilseigner – da geht es also auch um das eigene Geld“, weiß Stuck gegenüber „Eurosport“.
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„Zweiter oder Dritter zu werden ist nicht gut genug, Mercedes muss auch mal wieder gewinnen“ betonte der ehemalige Motorsportler. Immerhin warten die Silberpfeile seit November 2022 auf einen Grand Prix-Sieg. Ein solcher würde im Saison-Endspurt helfen, Ferrari auf Distanz zu halten und den zweiten Platz zu sichern – derzeit hat Mercedes 20 Punkte Vorsprung vor der Scuderia.
McLaren-Aufstieg als Ansporn für Mercedes und Ferrari?
Ferrari und Mercedes säßen in derselben Klemme, betonte Stuck. Beide drohen gegen McLaren an Boden zu verlieren. Sind Ferrari und Mercedes bald nur noch die Nummer drei und vier? „Daran sieht man, dass es funktioniert“, verwies Stuck auf die eindrucksvolle Entwicklungsarbeit seitens McLaren während der Saison. „McLaren leistet eine hervorragende Arbeit, Hut ab.“
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Das Comeback von McLaren soll Ferrari und Mercedes, die neben Red Bull im nächsten Jahr einen weiteren starken Konkurrenten fürchten müssen, ein Fingerzeig sein. „Ein solcher Aufstieg ist gerade für Ferrari und Mercedes anspornend“, so Stuck. „Die beiden müssen es einfach besser machen als bisher“, zog Stuck sein Fazit aus der Situation der beiden Formel-1-Mächte.