Was Jahre lang gang und gäbe war, ist heutzutage nur noch schwer realisierbar: Ein Rennen der Formel 1 in Deutschland.
Die deutschen Fans der Formel 1 würden sich es so wünschen, dass endlich mal wieder ein Rennen vor der Haustüre stattfinden, doch die Chancen bleiben gering. Die Geschäftsführer des Nürburgrings machen keine Hoffnung und erklären auch warum.
Formel 1: Keine Rennen in Deutschland
2020 machte die Formel 1 zuletzt Halt in Deutschland auf dem Nürburgring – damals suchten die Veranstalter im Corona-Jahr verzweifelt nach möglichen Austragungsorten. Doch seitdem herrscht Leere – ein Deutschland-GP steht nicht einmal mehr wirklich zur Diskussion. Andere, zahlungskräftigere Strecken und Länder sind gefragt.
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Ingo Böder, einer der beiden Geschäftsführer vom Nürburgring, äußerte im Interview mit „ran.de“ „wenig Hoffnung für nächstes und übernächstes Jahr.“ Es sei „ganz einfach eine kaufmännische Geschichte. Der Promoter der Formel 1 verlangt eine sehr hohe Antrittsgage.“ Diese läge bei über 20 Millionen Euro.
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Formel 1 ist einfach zu teuer!
Die Rechnung ist also ganz einfach: Wenn der Nürburgring durch die Ticketverkäufe die Summe nicht einnehmen kann, bräuchte es finanzkräftige Sponsoren für die Veranstaltung. „Das heißt konkret, man müsste den Rest durch Partner, Sponsoren, durch die Behörden, durch das Land, durch die Bundesregierung oder einem Gönner decken. Ansonsten hätten wir mit dieser Veranstaltung eine zweistellige Millionensumme als Ausfall. Wir haben niemanden, der das ausgleichen würde“, so Böder.
Seit 2015 ist der Nürburgring ein privatwirtschaftliches Unternehmen und erhält keine Unterstützung mehr vom Land Rheinland-Pfalz. Dadurch sei man gezwungen, wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. „Wir wollen mit der Formel 1 noch nicht einmal reich werden. Wir wollen nur die realistische Chance haben, eine schwarze Null zu erzielen. Das ist derzeit nicht gegeben“, betont Böders Geschäftsführerkollege Christian Stephani.
F1 in Deutschland? „Es gibt zwei Möglichkeiten“
„2020 hat die Formel 1 gesagt, wir sorgen dafür, dass der Nürburgring eine schwarze Null schreibt. Sie wollten fahren, weil sie Verpflichtungen gegenüber ihren Partnern hatten. Damals brauchte man uns. Aktuell braucht man uns leider nicht“, stellt Böder klar.
„Es gibt zwei Möglichkeiten“, erklärt Stephani bei „ran.de“. „Entweder die Formel 1 kommt von ihren Forderungen herunter, es müsste also ein Denkwandel stattfinden. Aber dafür gibt es aktuell keine Anzeichen, denn sie haben das momentan auch gar nicht nötig. Oder es gibt einen Sponsor, der den Verlust ausgleicht. Aber so einer ist in der aktuellen Gemengelage, mit dem Streben nach Nachhaltigkeit, in den Dimensionen nicht leicht zu finden.“
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Nur zu gerne würden sie wieder ein Formel-1-Rennen ausrichten, doch aktuell sind die Aussichten nicht gerade rosig. Große Player wie Las Vegas, Miami und Co. laufen den deutschen Traditionsstrecken den Rang ab.