Essen.
In der Halle im südkoreanischen Gyeongju ist es zu laut. Ebru Askar hört das Handy erst beim vierten Versuch. Die 20-jährige Taekwondo-Kämpferin von Klub Tornado Velbert, die in Duisburg wohnt, hat bei der WM ihre Teamkollegen der deutschen Nationalmannschaft angefeuert. Für sie selbst ist es in Gyeongju schlecht gelaufen: Aus in der ersten Runde.
Was ist passiert?
Ebru Askar: Ich war gar nicht richtig da. Als ich auf die Matte kam, wusste ich schon: Das ist überhaupt nicht mein Tag. Gegen Canseco Julissa Diez aus Peru darf ich eigentlich nicht verlieren.
Warum haben Sie trotzdem verloren?
Es ist meine erste WM, ich war so nervös, dass ich noch nicht mal einen richtigen Kick hinbekommen habe. Ich habe meinen Kampf später auf Video gesehen, ganz schlimm.
Und jetzt?
Jetzt muss ich nach vorne gucken. ich bin ja noch jung. In zwei Monaten stehen die Military World Games in Brasilien auf dem Programm, darauf bereite ich mich ab sofort vor.
Sie sind bei der Bundeswehr?
Ja, seit zwei Jahren in der Sportfördergruppe. Sonst könnte ich Taekwondo doch gar nicht so zeitintensiv betreiben.
Bleibt denn während der WM Zeit, sich einige Dinge in Südkorea anzusehen?
Im Moment gar nicht, Wir fahren vom Hotel zur Halle und wieder zurück, mehr sehen wir während der Wettkämpfe nicht vom Land. Aber wir sind schon am 21. April zum Trainingslager in Pusan angekommen, und dort haben wir uns zum Beispiel in einem Park historische Grabstätten angesehen.
Was macht das koreanische Essen? Kommen Sie mit dem eingelegten Kohl und Ähnlichem zurecht?
Mir persönlich liegt das Essen in Korea gar nicht, ich habe alles probiert, aber es hat mir Magenprobleme bereitet.
So furchtbar?
Naja, nicht furchtbar, aber eben nichts für mich. Oder doch, der rohe Fisch, der nur in Wasser gezogen hat, war schlimm, Aber im Hotel gibt es zum Glück genug Auswahl, auf das Essen kann ich meinen schlechten Auftritt und meine Niederlage also ganz bestimmt nicht schieben.
Haben Sie denn die Olympischen Spiele 2012 in London auf dem Schirm?
Genau diesen Olympischen Spiele sind mein Ziel, aber die Qualifikation ist erst im kommenden Januar oder Februar, so genau weiß ich das noch gar nicht. Aber ich hoffe, dass ich dann mehr Erfahrung habe und nicht mehr so nervös bin wie jetzt bei der WM.