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Rote Karte wirft die Pläne des FC Mönchengladbach über Bord

Rote Karte wirft die Mönchengladbach Pläne über Bord

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  • Am Freitag bestritt der 1. FC Mönchengladbach ein Testspiel gegen den Landesligisten VfL Jüchen-Garzweiler.
  • Über den 5:1-Sieg konnte sich am Ende aber niemand freuen.
  • Der Grund: Die Rote Karte für Said Daftari

MÖnchengladbach. 

Was war passiert? Auf dem Weg zur zweiten Halbzeit zeigte Schiedsrichter Jan Oberdörster dem FCM-Akteur Said Daftari wegen angeblicher Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. Daftari ist bis heute aufgrund dieser Entscheidung geschockt und versteht die Fußballwelt nicht mehr. Aber nicht nur der 33-jährige Ex-Profi, der somit die Spiele gegen seine ehemaligen Klubs KFC Uerdingen und Wuppertaler SV aller Voraussicht nach verpassen wird, ist außer sich. Auch Mönchengladbachs Trainer Stephan Houben kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Nachdem sich der Coach bei Oberdörster beschwert hatte, wurde auch er des Platzes verwiesen und verfolgte die zweite Halbzeit gegen Jüchen hinter der Barriere. Unsere Redaktion fragte bei den beteiligten Personen nach: Was war da los?

Said Daftari, Spieler 1. FC Mönchengladbach:
„Der Schiedsrichter hat schon nach zwei Minuten völlig unverhältnismäßig einem unserer Spieler mit dem Platzverweis gedroht, weil dieser eine seiner Entscheidungen leicht moniert hatte. Da war uns allen schon schnell klar, dass irgendetwas mit dem Schiedsrichter nicht stimmt und wir aufpassen müssen. Bis zur Halbzeit war das aber eigentlich ganz okay. Dann folgte der Gang in den Kabinentrakt. In Mönchengladbach ist das ein kleiner Spaziergang. Der Schiedsrichter ging vor mir. Ich wollte die Situation ein bisschen auflockern, weil ich mich mit den meisten Schiedsrichtern immer gut verstehe. Er hatte den Ball in der Hand und ich deutete an, dass ich ihm den Ball aus der Hand schlagen würde, was ich natürlich nicht gemacht habe, lächelte und ging an ihm vorbei. Er warf daraufhin lustigerweise den Ball leicht an meinen Hinterkopf; auch lustig gemeint, so dachte ich. Das Zeichen war für mich klar. Er ist wieder locker drauf.

In der Kabine hat uns der Trainer gewarnt, dass der Schiedsrichter sehr eigen sei und er Leute vom Platz stellen wird. ‚Keiner wird mit dem Schiedsrichter sprechen‘, betonte unser Coach. Wir haben alle genickt. Dann gingen wir zur zweiten Halbzeit raus und er wartete schon an der Kabine nur auf mich und sagte: ‚Herr Daftari, kommen Sie bitte her. Ich möchte mit Ihnen sprechen.‘ Ich guckte ihn an und musste lachen. Daraufhin meinte er, was das vorhin sollte. Ich wusste nicht, was er meinte. Er erklärte mir, dass er die Aktion mit dem Ball gar nicht lustig fand. Ich habe ihn dann erst einmal gedutzt, weil ich viel älter als er bin, und habe ihn gefragt, ob das sein Ernst sei? Er sagte nur: ‚Ja, Sie untergraben meine Autorität.‘ Ich habe nur geantwortet: ‚Das war doch alles nur Spaß. Und Du hast doch mitgemacht.‘ Er verneinte das und meinte nur, dass das überhaupt nicht lustig gewesen sei. Ich habe daraufhin gesagt, dass wir doch nur das Testspiel vernünftig über die Bühne bringen wollen. Er beharrte aber auf seinen Worten und erinnerte die ganze Zeit an diese Situation auf dem Weg in die Kabine. Ich hatte dann keine Lust mehr mit ihm zu diskutieren und bin mit den Worten ‚Krass, Alter‘ weggegangen. Daraufhin hat er seine Schiedsrichter-Assistenten und die Spieler, die drumherum standen gefragt, ob ich ihn ‚Spasti‘ genannt hätte. Alle haben das verneint. Jeder, der mich kennt, weiß, dass das nicht meine Wortwahl ist. Er hat aber auf einen Verdacht hin eine Rote Karte in den Spielbericht eingetragen. Das ist doch ein Witz!“

Stephan Houben, Trainer 1. FC Mönchengladbach:
„Ich bin jetzt seit 18 Jahren Trainer. So etwas habe ich aber noch nie erlebt. Das war ein Testspiel, das ohne Probleme über die Bühne ging. Nur der Schiedsrichter hat das alles hoch geschaukelt. Said Daftari hat den Unparteiischen nicht beleidigt. Das Gespräch zwischen Said und dem Referee verfolgten auch einige unserer Spieler und niemand hat eine Beleidigung gehört. Bei so einem Testspiel kann man doch keine Rote Karte zücken. Ich habe mich dann beschwert und musste auch noch hinter die Barriere. Das alles kam mir so unwirklich vor, dass ich am nächsten Morgen meine Frau fragte, ob ich einen bösen Traum hatte? Leider war das nicht der Fall.“

Jan Oberdörster, Schiedsrichter:
„Es ist nett, dass Sie mir die Gelegenheit geben, mich zu äußern. Ich stehe immer noch zu dieser Entscheidung und daran wird sich nichts ändern. Beide Schiedsrichter-Assistenten standen neben mir und haben das auch mitbekommen. Was man zusätzlich noch sagen kann, ist, dass die Spieler mit der Nummer neun und elf vom 1. FC Mönchengladbach mich sofort nach der Beleidigung von Herrn Daftari angesprochen und gesagt haben: „Herr Schiedsrichter, der hat das nicht zu Ihnen gesagt.‘ Das spricht ja letztendlich dafür, dass er etwas beleidigendes in meine Richtung gesagt haben muss und nicht, wie er selbst behauptet, dass er nur das Wort ‚krass‘ oder so gesagt hätte.“