Östersund/Hagen.
Ihr Traum erfüllt sich heute um 17 Uhr: Dann startet Karolin Horchler im Weltcup der Biathleten für Deutschland im schwedischen Östersund. Es ist der verdiente Lohn für intensives Training und den festen Glauben an die eigenen Stärken, die die 25-Jährige, die in Ottlar aufwuchs und deren Karriere beim SC Willingen begann, getragen haben.
Frage: Bereits in den vergangenen Jahren haben Sie im Sommer gute Leistungen gezeigt, konnten sie aber nicht bestätigen, wenn es zu Beginn des Winters um die Weltcup-Plätze ging. Was war denn diesmal anders?
Karolin Horchler: Dieses Jahr war im Gegensatz zu allen anderen Jahren der Unterschied, dass direkt vor Saisonbeginn Qualifikationswettkämpfe auf Ski stattfanden. Bisher waren immer die Deutschen Meisterschaften im Herbst auf Skiroller ausschlaggebend für die Einstufung in den Weltcup- bzw. IBU Cup. Ich konnte nach der DM super durchtrainieren und ohne Krankheiten oder Verletzungen in die Saison starten. Ebenso habe ich dieses Jahr meinen Wohn- und Trainingsort gewechselt und ich trainiere nun mit einer starken Gruppe in Ruhpolding.
Gab es trotz des Terminstresses die Möglichkeit, die Nominierung ein wenig zu feiern oder zu genießen?
Ich habe mich natürlich riesig gefreut, zum Feiern kam es zwischen den Wettkämpfen nicht. Aber ich genieße es nun hier zu sein.
Der Start im Weltcup – die Erfüllung eines Traums?
Auf jeden Fall. Dafür trainiere ich seit Jahren und es ist toll, dass ich nun diesen Schritt geschafft habe.
Spüren Sie ein wenig Genugtuung, da Sie die Nominierung ohne Kaderzugehörigkeit geschafft haben?
Dieses Jahr war für mich ein Jahr vieler Veränderungen. Mit dem Umzug nach Ruhpolding, aber auch dem Ausscheiden aus der Bundeswehr. Das hieß für mich, keine Unterstützung und vieles selbst in die Hand nehmen. Trotz alle dem habe ich versucht, mich auf mein Ziel zu konzentrieren und alle anderen Dinge etwas in den Hintergrund zu schieben. Um so mehr freue ich mich, dass es nun geklappt hat.
Wie hart war der Sommer, wie fraglich war es, ob Sie überhaupt zu den Qualifikationswettkämpfen fahren würden?
Daran gab es keine Zweifel. Für mich stand fest, wenn ich gesund bleibe, dann fahre ich zu den Qualiwettkämpfen.
Wie war der Abschied von Ihrer Schwester Nadine, die es nicht in den Weltcup geschafft hat? Hat sie Ihnen Tipps gegeben, obwohl die „Kleine“ derzeit erfolgreicher ist als die „Große“?
Wir haben in Beitostolen noch viel Zeit miteinander verbracht. Sie hat sich sehr für mich gefreut, auch wenn sie sicherlich traurig war, dass sie nicht dabei ist. Und sie hat mir schon mal ein paar Dinge gesagt, was auf mich zu kommt.
Mit welchen Zielen starten Sie in Östersund?
Konkrete Ziele in Plätzen ausgedrückt kann ich nicht sagen. Ich möchte in jedem Wettkampf mein Bestes geben, was dann dabei raus kommt, werde ich sehen.
Wie beurteilen Sie die Gesamtsituation im deutschen Team?
Ich bin nun erst seit einigen Tagen bei dem Team dabei. Wie wir international mithalten können, werden wir nach den ersten Wettkämpfen sehen.