Am 20. November startet die WM 2022 in Katar mit dem Eröffnungsspiel Katar – Ecuador. Rund zwei Monate vor dem Großereignis hat ein Bundesligist jetzt ein deutliches Zeichen gesetzt.
Die TSG Hoffenheim wird auf sämtliche Berichterstattung über die WM 2022 verzichten. Das teilte der Verein am Donnerstag in einem Statement mit.
WM 2022: Bundesligist verzichtet auf Berichterstattung
Normalerweise begleiten Vereine Welt- und Europameisterschaften mit besonderem Blick auf die Spieler aus den eigenen Reihen. Wenn beispielsweise Mats Hummels mit Deutschland einen Sieg feierte, jubelte der BVB mit seinen Fans aus der Heimat mit.
Auf solch eine Berichterstattung will die TSG Hoffenheim in diesem Jahr aber verzichten. Es wird kein gesonderter Blick auf die Nationalspieler in den Reihen der TSG geworfen. Die Gründe hat der Klub in einem Statement dargelegt.
Zweifelhafte Umstände der Vergabe, katastrophale Zustände auf den Stadion-Baustellen, den klimaschädlichen Aufwand und vor allem Menschenrechtsverstöße sowie die Diskriminierung Homosexueller in dem autokratisch geführten Golfstaat haben die TSG Hoffenheim zu diesem Schritt bewogen.
„Verbietet sich aus unserer Sicht“
„All diese Aspekte fließen ein in unsere Überlegungen, über diese WM nicht so einfach unbeschwert informieren zu wollen. Es bedarf der klaren Einordnung, der Bewertung von Begleitumständen und der Kommentierung aktueller Entwicklungen. Eine rein sportliche, einzig Tore und Leistungen feiernde Darstellung ohne den Blick auf den Rahmen, in dem dieses so genannte Fußball-Fest durchgezogen wird, verbietet sich aus unserer Sicht“, heißt es in dem Statement.
Eine „zwingend notwendige analytisch-kommentierende Einbettung“ sei mehrere tausend Kilometer vom Austragungsort entfernt nicht möglich. Stattdessen wolle man neue Konzepte entwickeln und die TSG-Teams fern ab der WM in den Fokus rücken.
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Mit ihrem Vorstoß ist die TSG Hoffenheim der erste Bundesliga-Klub, der sich so deutlich von der WM 2022 distanziert und die Veranstaltung boykottiert. Andere Vereine könnten in den kommenden Wochen nachziehen.
Von den Fans erhält die TSG Hoffenheim bislang viel Zuspruch für ihre Positionierung.